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Alba Berlin gewinnt gegen Cibona Zagreb

Alba Berlin ist in Europa angekommen. Gegen Cibona Zagreb gab es den zweiten Sieg in Folge.

Am letzten Spieltag der Euroleague konnte Alba seinen ersten Saisonsieg einfahren, und genau mit der Leistung wollte Alba weitermachen, um wichtige Punkte für das Erreichen der nächsten Runde zu holen. Mit Cibona Zagreb hatten sie einen Gegner, der nicht unbedingt zu den überragenden Teams in der Euroleague zählt und somit nicht unbedingt ein unlösbares Problem darstellt. Das Team aus Kroatien hat viele gute Spieler jedoch keinen wirklichen Leistungsträger. So kam es auch, dass sich sämtliche Vertreter der Spitzenligen nur um einen Mann rissen: Dave Babcock. Dieser ist weder ein Spieler von Cibona noch ein Neu-Einkauf der Berliner. Nein, dieser Amerikaner war Zuschauer bei dem Euroleaguespiel - aber ein wichtiger. Der großgewachsene Amerikaner steht als Director of Souting im Dienste des NBA Teams der Milwaukee Bucks. Die Anwesenheit eines Spielbeobachters aus der stärksten Basketballliga der Welt, in der das große Geld winkt, beflügelt normalerweise nicht nur die Leistungen der Spieler, sondern weckt auch das Interesse sämtlicher Reporter. Diese standen bei Dave Babcock Schlange, um ihm immer und immer wieder die gleichen Fragen zu stellen. Jeder wollte von dem Scout wissen, wen er beobachte und wer somit möglicherweise der nächste Dirk Nowitzki werde. Auf diese Fragen antwortete der sehr freundliche und professionelle Mann, dass er dies nicht sagen könne, da dies der Kluborder wiedersprechen würde. Einen kleinen Tipp konnten aber die Kreuze auf seinem Spielplan hinter den Namen Pesic, Grünheid und Schaffartzik von Alba, sowie Prkacin und Planic von Cibona geben.

Wen auch immer der Scout auch beobachtete, er konnte sich in jedem Fall über einen furiosen Start der Berliner freuen. Dies lag vor allem an den beiden US-Amerikanern in Reihen von Alba Berlin, die beide scheinbar etwas zu beweisen hatten. Quadre Lollis konnte mit sehr guter Leistung und vor allem überragendem Einsatz überzeigen. DeJuan Collins hingegen schien alles versuchen zu wollen, um den Scout von sich zu überzeugen. Er erzielte zwar einige Punkte, tat dies aber auf eine derart egoistische Art und Weise, dass man zeitweise fast nicht mehr erkennen konnte, dass es sich bei Basketball um einen Teamsport handelt. Neben der sehr guten offensiven Leistung konnte Alba auch endlich einmal in der Verteidigung überzeugen. Daher gab Alba auch das gesamte erste Viertel nie die Führung ab und führte nach den ersten 10 Minuten hoch verdient mit 22:12. Diese Führung musste Alba jedoch auch teuer bezahlen, indem ihr bester Mann, Quadre Lollis, schon früh sein drittes Foul kassierte.

Zu Beginn des zweiten Viertels saß er dann auch erst einmal genauso auf der Bank wie Collins, der sich scheinbar ein wenig abkühlen sollte. Sogleich lief aber in den ersten Minuten für Alba gar nichts mehr zusammen. So stand es nach insgesamt 14 Minuten nur noch 25:20 für den deutschen Vertreter. Dies war auch der Zeitpunkt, an dem Emir Mutapcic DeJuan Collins wieder auf das Spielfeld schickte. Dieser schien aber nicht begriffen zu haben, dass es nichts bringt, nur Augen für den Korb und für den NBA-Scout zu haben und erzwang weiterhin seine Würfe, was ihm zu Spielschluß eine katastrophale Wurfquote von 36% aus dem Feld einbrachte. Aber auch das restliche Team konnte in den zweiten zehn Minuten nicht überzeugen und ließ sich von Cibona überrennen, was nach 16 Minuten mit dem Ausgleich zum 25:25 durch Andrej Stimac und eine Minute später mit der ersten Führung für Zagreb bezahlen mussten. So kam es, dass es zur Halbzeitpause 32:35 aus der Sicht der Berliner stand.

In der Halbzeit gelang es dem Headcoach Mutapcic aber scheinbar, sein Team wieder an die guten Leistungen des ersten Viertel zu erinnern. Dies mag auch daran gelegen haben, dass nun Lollis wieder mitspielen durfte und gleich richtig aufdrehte. So machte er in den ersten Minuten gleich 7 Punkte, holte einige Rebounds und fiel vor allem durch seinen überragenden Einsatz auf. So gelang Alba auch nach 22 Minuten der erneute Ausgleich zum 39:39 durch einen 3-Punkte-Wurf von Marko Pesic. Dieser wusste in diesem Spiel vor allem dadurch zu gefallen, dass er einige brilliante Pässe spielte, aber auch dadurch, dass er die nötige Ruhe in das Spiel der Albatrosse brachte. Durch einen weiteren Dreier von Quadre Lollis holte sich Alba kurz darauf die Führung zurück, die sie von dort an auch nicht wieder hergaben. In den letzten Minuten des dritten Viertels brillierten vor allem Lollis, Stanojevic und Pesic. So stand nach dem vorletzten Spielabschnitt eine 62:47-Führung für die Berliner zu Buche.

Im letzten Spielviertel spielten Lollis und die Albatrosse konsequent weiter. Durch einen wirklich guten Kampfeinsatz der meisten Albaspieler brachte Berlin das Spiel über die Zeit und gewann verdient 84:70. DerhHerausragende Spieler war Quadre Lollis, der 21 Punkte, 14 Rebounds und drei erfolgreiche Dreier versenken konnte. Er puschte aber auch das Team und war sich für keine noch so schmutzige Aufgabe zu schade. Er vermochte an diesem Tag an einen ehemaligen Albaspieler zu erinnern und man konnte es auch schon leise in der Halle hören: "Iceman 2...". Auch sein Coach war nach dem Speiel von ihm begeistert und bescheinigte ihm "sein bestes Spiel für Alba". Der andere US-Amerikaner DeJuan Collins war hingegen eine Entäuschung. Er konnte zwar auch 18 Punkte erzielen, traf aber nur 4 seiner 11 Feldwürfe und hatte kein Auge für seine Mitspieler. Der Trainer war nach dem Spiel ziemlich erfreut und sagte, dass "hier ein sehr wichtiges Spiel gewonnen wurde." Er hob noch einmal hervor, dass "das dritte Viertel der Schlüssel zum Sieg war" und bescheinigte seinem Team, dass es "gut gekämpft habe". Insgesamt können alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Sieg sein. Die Frage, die viele sicher trotzdem interessieren wird, ist welchen Namen sich Dave Babcock dick in seinem Spielbogen unterstrichen hat. Alba kann nur hoffen das es nicht Quadre Lollis ist, denn der hat gezeigt, wie wichtig er für Alba sein kann.

Jan-F. Kolbe

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