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Alba Berlin gewinnt den Pokal der Basketball-Bundesliga

Nach dramatischem Spiel besiegt der Pokalverteidiger Alba Berlin Rheinenergie Cologne in allerletzter Sekunde mit 82:80. Avitos Gießen wird Dritter, Telekom Baskets Bonn Vierter.

Mithat Demirels grandioser Sololauf brachte in der Schlusssekunde die Entscheidung: Der Titelverteidiger aus Berlin bezwang vor 8167 Zuschauern in der heimischen Max-Schmeling-Halle nach einem wahren Pokalkrimi die Kölner mit 82:80 (40:45). "Es ist bitter, so zu verlieren", kommentierte der sichtlich frustrierte Rheinenergie-Trainer Stephan Baeck.

Dabei sah es für Alba fast die gesamte erste Halbzeit über gar nicht gut aus: Gegen die "Filiale" aus der Domstadt - immerhin spielten 5 Kölner plus Trainer Baeck früher in Berlin - geriet der Deutsche Meister nach katastrophalem Beginn schnell mit 2:21 in Rückstand. Bis zur Viertelpause verkürzte Alba zwar auf 15:27, doch Rheinenergie kontrollierte vor allem dank des starken C.C. Harrison, der 16 seiner insgesamt 20 Punkte in der ersten Spielhälfte erzielte, die Partie.

Ein vollkommen anderes Bild bot sich dem Betrachter dann im zweiten Viertel: Alba fand zurück ins Spiel, warf gut und verteidigte aggressiv, während nun Köln zunehmend Probleme im Aufbau bekam. Besonders Demirel (17 Punkte, davon 11 in der ersten Halbzeit), Vladimir Petrovic (20 Punkte/10) und Kevin Rankin (7 Punkte) brachten die Berliner heran. Zur Pause führte Rheinenergie mit 45:40, aber die Partie war wieder völlig offen.

Teoman Öztürk konnte nach 3 Minuten des 3. Viertels mit seinen beiden Punkten zum 49:47 die erste Alba-Führung des Spiels erzielen, die der Pokalverteidiger dann auch konsequent auf bis zu 9 Zähler ausbaute. Nach 30 Minuten stand es 67:61, doch dann folgte das dramatische Schlussviertel: Eine halbe Minute vor Schluss vergab Alba-Center Jovo Stanojevic (10 Punkte) beim Stand von 80:77 einen seiner beiden Freiwürfe. Danach verkürzte Vladimir Bogojevic auf 78:80 und hatte sogar unmittelbar darauf die Chance, mit einem 3-Punkte-Wurf die Partie zugunsten der Domstädter zu entscheiden. Er verwarf zwar, doch Kölns Guard Sasa Obradovic (24 Punkte) schaffte 4,7 Sekunden vor dem Ende noch den 80:80-Ausgleich. Den letzten Angriff der Berliner nutzte dann der überragende Demirel, um Alba in atemraubender Manier den Pokalsieg zu bescheren.

"Der Gewinn des Spiels zeigt den Charakter des Vereins und der jungen Mannschaft", befand später Alba-Coach Emir Mutapcic. Er fügte hinzu: "Mit dem Sieg haben wir den Respekt wiedergewonnen. Der Titel ist vielleicht in den Play-Offs ein kleiner Vorteil, aber wir dürfen nicht denken, dass wir jetzt schon Meister sind." Beide Teams sind nach ihrer herausragenden Leistung im Pokalfinale trotzdem zweifellos heiße Anwärter auf den Meistertitel. Das sah auch Baeck so: "Wir üben und wir lernen, in Berlin zu gewinnen. Wir wollen wiederkommen!" Vielleicht zum Play-Off-Endspiel?

Im vorangegangenen Spiel um Platz 3 bezwang Avitos Gießen die Telekom Baskets Bonn überraschend deutlich mit 93:86. Angetrieben vom überragenden BJ McKie (Topscorer der Partie mit 31 Punkten) und dank ihrer Reboundstärke (49 zu 35) hatte der Außenseiter aus Hessen die Begegnung von Beginn an im Griff. Zur Halbzeit des hochemotionalen Spiels führte Gießen bereits mit 44:32. Bonn wirkte nach der Halbfinalniederlage gegen Köln am Vortag unkonzentriert und unmotiviert. Fraglich ist, ob die Mannschaft diesen Rückschlag bis zum Start der Play-Offs wegstecken kann. Welchen Wert der Sieg der Gießener dagegen für ihre Fans besaß, dokumentierten diese schon während der Partie, als sie unverdrossen ein Plakat in die Höhe hielten. Darauf war zu lesen: "Wir sind stolz auf unser Team".

Stefan Ewert

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