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Deutschland bei der EM - Das kann auch Spaß machen

Deutschland feiert seine Basketball-Helden, die erstmals nach dem Titelgewinn der Europameisterschaft 1993 wieder ordentlichen und erfolgreichen Sport zelebrierten.

Wenn man die Worte deutsche Nationalmannschaft und EM hört, dann hat das, zumindest für ganz Fußball-Deutschland, einen bitteren Nachgeschmack. Das sind Gedanken, die man lieber ganz schnell verdrängen würde. Man denkt an das Jahr 2000, vor knapp einem Jahr, in Belgien und den Niederlanden. Eine zum Teil veraltete, unstrukturierte deutsche Fußball-Nationalmannschaft blamiert sich bei der Europameisterschaft. Folglich sind diese beiden Begriffe zusammen genannt nicht gerade Garanten für Spaß.

Das muss aber nicht immer zutreffen. Eine deutsche Nationalmannschaft und Freude am Spiel - und Freude beim Zusehen - das ist durchaus möglich. Dies bewies uns die deutsche Basketball-Nationalmannschaft gerade bei der EM in der Türkei. Da sah man eine junge deutsche Mannschaft, die hungrig war und Spaß am Spiel zeigte.

Diese Mannschaft belegte am Ende des Tourniers zwar "nur" den vierten Platz, aber erspielte sich unser aller Respekt und gewann auch viele neue Fans. Dies belegten die Einschaltquoten, welche die Vorstellungen und Erwartungen der Verantwortlichen bei dem Fernsehsender DSF weit übertrafen. Alle wollten dieses junge Team um ihren Anführer Dirk Nowitzki sehen. Eben dieser war auch der Garant für den Erfolg. Er war der beste Korbjäger des ganzen Turniers und bewies einmal mehr, dass er neben Predrag Stojakovic der bei weitem beste europäische Basketballspieler ist. Insgesamt war vieles von der Leistung der deutschen Mannschaft dem Trio von den Dallas Mavericks zu verdanken. Dieses Trio bestand aus Nowitzki, dem eingebürgerten Center Shawn Bradley und dem Assistenztrainer Rolando Blackman. Bradley half dem Deutschen Team durch seine Größe, seine Block- und Rebound- Fähigkeiten und durch seine bloße Präsenz unter dem Korb. Neben diesem Trio traten aber auch andere aus dem Schatten der Mittelmäßigkeit und zeigten auf dem internationalen Parkett, wozu sie fähig sind.

Als erstes wäre hier Ademola Okulaja zu nennen. Dieser spielte an der renommierten Universität in North Carolina, die auch schon von Michael Jordan besucht wurde. Seitdem steht der ehemalige Alba-Spieler immer mit einem Bein in der NBA. Bei dieser EM könnte ihm auch in den USA der Durchbruch gelungen sein, da er sich neben Nowitzki als zweite Stütze des DBB Teams herausstellte. Aber auch weitaus unbekanntere Spieler nutzten die Chance auf sich aufmerksam zu machen.

So überzeugte der Alba-Bankspieler Stefano Garris mit einer ausgezeichneten Verteidigung, die jeden Gegner schlecht aussehen ließ und an Tyron Lue während der diesjährigen Play-Off Endrunde der NBA erinnerte. Sein Teamkollege Marko Pesic konnte genauso überzeugen, wie Patrick Femerling, und war sogar drauf und dran, seinen Vater beim Spiel gegen Jugoslawien zu ärgern. Eine weitere sehr positive Überraschung war der 180 cm große Alba-Neuzugang Mithat Demirel. Dieser türkischstammige Aufbauspieler verstand es mitunter sehr gut, das Spiel zu lenken und wieselflink die Abwehr der Gegner durcheinanderzubringen.

Alles in allem war es eine sehr gute Mannschaftsleistung unseres jungen deutschen Teams um das Dallas Mavericks Trio. Diese drei beendeten freiwillig ihren Urlaub nach einer harten NBA-Saison für den DBB, auch wenn ein Drittel von ihnen, Rolando Blackman, nicht einmal deutsch ist. Somit wäre es nur fair, diese Solidarität auch wieder zurückzugegeben und in der nächsten NBA-Saison, die am Freitag den 5. Oktober beginnt, den Dallas Mavericks die Daumen zu drücken.

Jan-F. Kolbe

Links:
Der Deutsche Basketballbund online
Die Seite der Dallas Mavericks
NBA online

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