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Fußball-Bundesliga: 15. Spieltag

Bayer Leverkusen – Hamburger SV 2:3 (2:1)

Genau wie im Zwischenrunden-Spiel der Champions League gegen Barcelona vergab Bayer auch gegen Hamburg eine Führung und sicher geglaubte Punkte. Dabei stellt sich immer klarer heraus, dass Leverkusen in dieser Saison nicht nur einen »Heimkomplex« hat, sondern sich auch allmählich mit dem Wort »Abstiegskampf« anfreunden muss.

An zwei Toren der Hamburger war der Leverkusener Tormann Hans-Jörg Butt in nicht unerheblichem Maße beteiligt. So fiel die frühe Führung für den HSV durch eine verpatzte Abfangaktion Butts, der einen langen Pass von Barbarez auf Romeo unterschätzte, so dass Romeo ungehindert zum 1:0 einschießen konnte. Bayer besann sich jedoch, kam ins Spiel und erzielte schon kurz darauf durch Hanno Balitsch den Ausgleich (11.). Nur 11 Minuten später schoss Bastürk mit links aus 20 Metern die Führung für die Gastgeber.

Nach der Pause brachte HSV-Trainer Jara zwei frische Spieler und dies zahlte sich schnell aus. Schon 7 Minuten nach Wiederanpfiff glückte Romeo sein zweites Tor an diesem Nachmittag. Leverkusen ließ jeglichen Elan vermissen und schien sich mit dem Unentschieden zufrieden zu geben. Dann aber der Auftritt von Butt: Statt seinen Kollegen Zivkovic dessen Verteidigerpflichten nachgehen zu lassen, behinderte er ihn derartig, dass sich Sergej Barbarez bedankte und den Hamburger Siegtreffer markierte (77.).

Hansa Rostock – Borussia Mönchengladbach 3:1 (1:1)

Nach 9 sieglosen Spielen in Folge konnte sich Hansa Rostock gegen Gladbach ein wenig Luft in der unteren Tabellenhälfte verschaffen. Das Spiel begann sehr verhalten, keine der beiden Mannschaften wollte einen Fehler machen. So fiel die Führung für die Rostocker recht überraschend in der 19. Minute durch Vorbeck. Rostock bekam das Spiel nun besser in den Griff, bis in der 38. Minute Wimmer im eigenen Strafraum die Hand zu Hilfe nahm und Gladbachs Demo den fälligen Elfmeter verwandelte.

Im 2. Durchgang bot sich anfangs ein ähnliches Bild wie zu Spielbeginn: Langweiliges, vorsichtiges Ballgeschiebe, bis plötzlich erneut die Führung für die Gastgeber fiel (Prica, 53.). Jetzt wurde das Spiel besser und schwungvoller, und nur 10 Minuten später war es wieder Prica, der einen Abpraller abstauben konnte. Nach der beruhigenden 3:1-Führung behielt Rostock das Spiel unter Kontrolle und hatte noch einige Chancen, um das Ergebnis zu verbessern. Gladbach ging unter und kämpfte kaum. Folgerichtig stehen sie nun in gefährlicher Nähe zu den Abstiegsrängen.

Bayern München – Hertha BSC 2:0 (1:0)

Viel Hoffnung durften die anderen Bayern-Verfolger sowieso nicht auf dieses Spiel setzen, denn zu oft hatten die Berliner zuletzt in wichtigen Spielen versagt. Zwar scheint das Ergebnis eine klare Sprache zu sprechen, doch es täuscht darüber hinweg, dass dieses Spitzenspiel gar keins war. Bayern hatte den Vorteil, einen Mehmet Scholl und einen Michael Ballack in der Mannschaft zu haben, die auch in einer Partie »Rasenschach« noch Akzente zu setzen vermögen. Solche Spieler fehlen der Hertha.

Beide Teams begannen taktisch diszipliniert und geordnet, das Tempo war niedrig und während sich die Berliner auf ihre gute Abwehr verlassen konnten, brauchten die Bayern viel zu lange im Spielaufbau. Bis zur 40. Minute, in der Scholl Ballack in Szene setzen konnte, der noch zwei Berliner Verteidiger umkurvte und auch Gabor Kiraly überwand: 1:0.

Nach der Pause wurde Hertha offensiver, aber konnte sich gegen die ebenfalls hervorragend eingestellte Bayern-Abwehr nicht durchsetzen, die Münchner spulten routiniert ihr Programm herunter, drängten noch nicht einmal auf ein zweites Tor. Erst Schiri Jansen gab der Partie in der 70. Minute einen Stoß, als er nach einem Zweikampf im Berliner Strafraum auf Elfmeter entschied, weil Santa Cruz gegen Rehmer zu Fall kam. Huub Stevens' heftige Proteste führten den Berliner Trainer nur geradewegs auf die Tribüne. Ballack verwandelte und drückte der Partie durch seine zwei Treffer seinen Stempel auf, auch wenn er sich sonst nicht unbedingt in den Vordergrund spielte.

1. FC Kaiserslautern – VfL Wolfsburg 2:0 (1:0)

Kaiserslautern kann noch siegen: In einer streckenweise hart geführten Partie, die allzu häufig unterbrochen werden musste, begannen die Hausherren druckvoll und engagiert und kamen bereits nach einer Viertelstunde durch Lokvenc zum 1:0. Wolfsburg bekam in dieser Phase kaum ein Bein auf den Boden, aber die Lauterer konnten durch den zerhackten Spielfluss ihr druckvolles Spiel nicht aufrecht erhalten und kamen kaum noch zu Torchancen.

Als die Wölfe nach der Pause mit Madsen und Maric anstelle von Rau und Schnoor die 2. Hälfte begannen, wurde das Spiel ausgeglichener, wenn auch kaum weniger zerfahren. Nachdem Lincoln in der 66. Minute einen Konter zum 2:0 abgeschlossen hatte, zog sich Lautern weiter zurück und kam nur noch mit Kontern vor das Tor der Gäste. Wolfsburg war gelegentlich noch bei Standards gefährlich, aber letztlich konnte Kaiserslautern den Vorsprung ohne Gegentor über die Zeit retten. Damit holt Lautern erst zum zweiten Mal 3 Punkte. Wolfsburg ist nun wieder im Tabellen-Mittelfeld angelangt.

VfL Bochum – Arminia Bielefeld 0:3 (0:1)

Die Zuschauer dieses Westfalen-Derbys sahen eine von Beginn an muntere Partie, deren besseren Start die Arminia erwischte: Schon nach 3 Minuten schoss Benjamin Lense das 1:0 und damit sein 1. Bundesligator. Bochum wirkte fahrig und unkonzentriert danach, während sich die Arminen einspielten und konstanten Druck auf das Bochumer Tor ausübten. Erst nachdem in der 34. Minute Bochums Christiansen an Hain scheiterte, wurde das Bochumer Spiel besser. Torchancen blieben jedoch bis zur Pause Mangelware.

Das Eigentor durch Vander in der 54. schickte die Bochumer auf die Verliererstraße. Selbst einen Handelfmeter konnte Christiansen nicht zum Anschluss verwandeln. Stattdessen konnten die Arminen ihr Torkonto verbessern: Diabang schloss einen Konter kurz vor Schluss zum 3:0 ab. Der Sieg für die Arminia geht in Ordnung – wenn auch in dieser Höhe nicht unbedingt gerechtfertigt –, weil die Bielefelder engagierter und konzentrierter spielten.

Energie Cottbus – 1860 München 3:4 (0:1)

Totgesagte kämpfen länger: Nach dem 4:0 für München in der 64. Minute hatten die meisten die Cottbuser schon abgeschrieben. Vorangegangen war eine zerfahrene Partie, die auf dem völlig regendurchnässten Rasen gezeichnet war durch massive Abspielfehler und viele kleine Fouls. Die Münchner Sturmreihe Lauth und Schroth bewies erneut ihre Klasse, die zwei Treffer von Schroth und der Führungstreffer von Lauth entschieden das Spiel. Zwischendurch hatte Weissenberger das 3:0 markiert.

Aber die Münchner glaubten sich sicher und nahmen zuviel Tempo aus dem Spiel: Cottbus konnte noch einmal kommen und startete eine furiose Aufholjagd, die über die Treffer von Topic zum 1:4 (80.), zum 2:4 durch Kaluzny (85.) und zum 3:4 durch Rink nur eine Minute später führten. In den letzten Minuten half gar noch Torhüter Lenz im Angriff aus. Allein – es half nichts mehr, die Aufholjagd hatte zu spät begonnen. München sollte sich dies eine Lehre sein lassen und für Cottbus gilt: Bei einer solchen kämpferischen Leistung ist der Zug vielleicht doch noch nicht abgefahren.

1. FC Nürnberg – Borussia Dortmund 1:2 (1:0)

Ein überraschendes Bild bot sich zunächst im Frankenstadion: Die Nürnberger kauften dem Dortmunder Star-Ensemble den Schneid ab, schon nach 3 Minuten rappelte es im Dortmunder Kasten. Erst nach und nach fanden die Borussen ins Spiel, aber zu Torchancen reichte es noch nicht, auch die Abwehr zeigte eine schwache Leistung.

Dagegen behielten die Nürnberger ihr mutiges Spiel bei und waren bei der einen und anderen Chance im Pech, denn ein 2. Tor wäre zu diesem Zeitpunkt absolut verdient gewesen. Stattdessen gelang nach dem Wiederanpfiff nach der Pause den Borussen der völlig überraschende Ausgleich durch Ricken, der eine Vorlage des für den enttäuschenden Amoroso gekommenen Ewerthon verwandelte. Nun spielten fast nur noch die Dortmunder, die aber aus den Abspielfehlern des »Clubs« kein Kapital schlagen konnten. Als sich das Spiel auszugleichen begann, fiel wieder ein überraschendes Tor: Ewerthon vollstreckte aus kurzer Distanz eine Hereingabe von Reina (78.). Danach kamen beide Mannschaften noch zu einigen guten Möglichkeiten, aber am Spielstand änderte sich nichts mehr. Die Nürnberger waren über weite Strecken ein ebenbürtiger Gegner und hätten sich durchaus einen Punkt verdient.

Hannover 96 – Schalke 04 0:2 (0:2)

Schalke schien den Spielbeginn völlig verschlafen zu haben, denn im Gegensatz zu den hellwachen Hannoveranern, die eine starke Anfangsphase hatten, lief bei den Königsblauen nichts zusammen.

Aber innerhalb weniger Minuten kippten die Schalker das Spiel und sorgten für die Vorentscheidung: Nachdem Hannovers Tormann Sievers Mpenza im Strafraum gefoult hatte, musste ein Strafstoß her (15.). Der zuletzt gescholtene Jörg Böhme trat an und traf. Nur wenige Augenblicke später (19. Minute) konnte wiederum Mpenza einen vorbildlichen Angriff der Schalker mit einem Kopfballtreffer abschließen. Möller und Böhme hatten die Vorarbeit geleistet. Hannovers Elan war verschwunden, und die Schalker hatten das Spiel unter Kontrolle.

Nach der Pause erwischten die Niedersachsen wieder den besseren Start, aber erneut sprang nichts Zählbares dabei heraus. Statt dessen nahm Schalke nach einer schöpferischen Pause das Heft wieder in die Hand und überzeugte mit konzentriertem und abgeklärtem Spiel. Die 96er stehen jetzt wieder auf einem Abstiegsplatz.

SV Werder Bremen – VfB Stuttgart 3:1 (1:0)

Zwar können die Bayern sich wohl über die ungefährdete Herbstmeisterschaft freuen, aber ihre Verfolger aus Bremen ließen den Abstand immerhin nicht größer werden. So führen die Münchener weiterhin mit 6 Punkten Vorsprung die Tabelle an, und der Rest der Fußball-Republik hofft auf die Verfolgergruppe.

Werder wollte von Anfang an deutlich zeigen, wer Herr im Weserstadion ist und setzte den VfB unter Druck, Chancen von Magnin und Ailton blieben jedoch ungenutzt. Da die Bremer aus ihrer Überlegenheit zunächst nichts machen konnten, kam Stuttgart langsam ins Spiel – wenn auch nicht zu verwertbaren Tormöglichkeiten. Dann bekam Werders Lisztes im Mittelfeld den Ball, tunnelte noch Meira und passte auf den brasilianischen Kugelblitz in Bremer Diensten: Ailton ließ Hildebrand keine Abwehrchance und verwandelte zum verdienten 1:0 (28.). Bis zur Pause hatte Stuttgart durch Mutzel noch eine sehr gute Möglichkeit zum Ausgleich, aber sein Schuss verfehlte das Tor nur knapp.

In der zweiten Hälfte war Stuttgart stark und bemühte sich um das 1:1. Dies schoss nach einer Ecke von Balakow der Nachwuchsspieler Kevin Kuranyi (54.). Danach spielten nur noch die Stuttgarter, Bremen versteckte sich und brachte kaum etwas zustande. Erst in der Schlussviertelstunde regte sich wieder so etwas wie Engagement bei den Werderanern, Chancen von Ailton und Ernst konnte Hildebrand noch vereiteln, aber beim Auftritt von Mladen Kristajic in der 80. Minute hatte er keine Chance: Den Freistoß aus 28 Metern Entfernung schoss der Bremer unhaltbar in die Maschen. In der Schlussminute bekam Ailton einen Strafstoß zugesprochen, den er sicher verwandelte. Damit kommt er schon auf 12 Saisontore.

Thilo Wendland

Links:
Offizielle Website der Bundesliga
Offizielle Website des DFB

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