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CD-Tipps

The Black Cherries: The Black Cherries

HipHop goes Rock'n'Roll. Was passiert, wenn ein erfolgreiches HipHop-Label aus unerfindlichen Gründen beschließt, sein Genre-Angebot zu verbreitern? Ganz einfach: Es gründet ein neues Label. So geschehen bei "Yo Mama", das mit Fettes Brot, Fünf Sterne Deluxe und Ferris MC die Crème de la Crème des deutschen HipHop unter Vertrag hat.

The Black Cherries: The Black Cherries
Foto: Sony
"Kiddo Records", das besagte neue Label hat jetzt mit "The Black Cherries" von "The Black Cherries" das erste Album veröffentlicht – und man fragt sich ein wenig: Wieso ausgerechnet dieses? "The Black Cherries": das sind Pascal Finkenauer und JF Sebastian, zwei Twens aus dem beschaulichen Lüneburg. Kinder der Strokes-Generation. Und das Album: rotzig, trotzig, trashig – 30 Minuten Low-Fi Garagenrock. Nicht verkehrt, aber absolut frei von Innovation. 10 Songs (plus eine Coverversion von ("You are always on my mind") innerhalb einer Woche geschrieben, aufgenommen, produziert. Schnelligkeit ein Zeichen für Qualität? Originalität?

Warum, fragt sich der Hörer, haben die Jungs sich und ihrer Musik nicht ein wenig mehr Zeit zum Reifen gelassen? Denn Potenzial ist durchaus herauszuhören. Leidenschaft und Herzblut ist dem Duo absolut nicht abzusprechen. So sind es denn auch (wen wundert's?) überwiegend Herzensdinge, die sie ins Megafon pöbeln. Dazu rocken Electro Drum Pads, Gitarre, Bass. Unverschnörkelt, unkompliziert, gradlinig. Aber kann Punkrock wirklich so einfach sein?

"The Black Cherries" nennen die "Ramones" als Einfluss, klingen aber selber so harmlos wie die Rebellen von der Schulbank – in die Mädels heimlich verliebt waren und die die Jungs heimlich beneidet haben. Weil sie einfach so waren wie sie waren. Geben wir den "Black Cherries" eine Chance und warten wir das nächste Album ab.

Wer sich in seiner musikalischen Laufbahn bisher noch nicht allzu tief in den Gefilden des Punkrock (oder sagen wir "The"-Rock) bewegt hat, für den mögen die schwarzen Kirschen vielleicht ein Einstieg sein. Für alle anderen ist dieses Album eher ein unterhaltsamer Lückenfüller beim Warten auf das neue "The Strokes"-, "The Libertines"- oder "The White Stripes"-Album. Nicht neu, aber irgendwie ehrlich.

Anna Löhlein

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Laith Al-Deen: Für Alle

Im Jahr 2000 brachte ein Mann mit dem ungewöhnlichen Namen Laith Al-Deen erstmals eine Single heraus: "Bilder von Dir". Nun erscheint sein mittlerweile drittes Album. Wem er es widmet? Daraus macht Laith kein Geheimnis: "Für Alle"!

Laith Al-Deen: Für Alle
Foto: Sony
Wie sieht er seine Musik? Er schüttelt den Kopf, wenn man ihn mit Xavier Naidoo vergleicht und in die Schublade "German Soul" stecken will. Laith: "Ich mache deutschen Pop." Das würden viele Musiker als Beleidigung empfinden – er nicht. "Ich habe kein Problem damit, Musik zu machen, die man als Mainstream bezeichnet. Ich möchte viele Menschen erreichen." Das ist ihm mit seinen bisherigen Alben "Ich will nur wissen" und "Melomanie" gut gelungen. Für "Melomanie" erhielt er Gold. Auch "Für Alle" wird viele ansprechen: "Alles an Dir", die erste Single, konnte sich bereits auf den vorderen Plätzen der Charts platzieren. Auch die anderen Lieder auf dem Album wie "Für Alle", "Meilenweit" (mit der deutschen Reggae-Sängerin Zoe) und vor allem "Worauf wartest Du?" sind einprägsam. Laith Al Deen hat recht: Soul ist das nicht – auch wenn Soul-Einflüsse nicht zu überhören sind. Doch die Platte wird auch bei denen Gefallen finden, die Soul nicht unbedingt mögen.

Unzählige Sänger nennen sich selbst Künstler. Laith: "Ich bin kein Künstler – ich bin Musiker." Seine Texte lassen zwar Spielraum für Interpretationen, doch sind sie klarer als bei Herbert Grönemeyer oder Xavier Naidoo. Und spätestens, wenn man den 31-jährigen Deutsch-Iraker auf der Bühne erlebt, versteht man, dass Al-Deen in der Tat ein Vollblutmusiker ist, der die Massen begeistern kann. Das wird er wieder im März und April beweisen, wenn er auf Tour geht.

Fazit: "Für Alle" schließt niemanden aus. Auch wenn hier nicht Dieter Bohlen oder Stefan Raab an den Reglern saßen – die Melodien gehen ins Ohr, setzen sich fest und hinterlassen ein gutes Gefühl.

Sachar Kriwoj

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Patricia Kaas: Sexe Fort

Mit 37 Jahren ist Patrica Kaas kein bisschen müde. Auf ihrem zwölftem Album gibt sich die Französin mit der erotischen Stimme kämpferisch.

Patricia Kaas: Sexe Fort
Foto: Sony
Beim Titel "Sexe Fort" könnte man an etwas Anzügliches denken. Falsch, wörtlich übersetzt heißt es "das starke Geschlecht". Und das spielt in ihrem neuen Album die Hauptrolle. Doch nicht etwa nur in sexueller Hinsicht. Patricia Kaas setzt die Männer unter Druck. Gleich im ersten Titel fragt sie: "Wo sind die Männer, die für ihre Träume kämpfen, sich für sie schlagen, an die Front gehen?"

Ingesamt verkaufte Patricia Kaas in ihrer Karriere über 15 Millionen Platten und gehört damit zu den erfolgreichsten französischen Künstlern weltweit. Nach ihrem englischen Album "Piano Bar" versucht sie sich nun wieder in ihrer Muttersprache.

Dabei wird sie von so bekannten französischen Musikern wie Francis Cabrel, Louis Bertignac und Jean-Jaques Goldman unterstützt. Das starke Geschlecht ist also nicht nur eine Enttäuschung für Kaas – sondern Hilfe und Inspiration.

Fazit: "Sexe Fort" ist ein Album, das Frauen lieben werden. Der sinnlichen, verrauchten Stimme von Patricia Kaas aber können sicher auch Männer nicht widerstehen.

Sachar Kriwoj

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Missy Elliott: This Is Not A Test

5 Alben, unzählige Hit-Singles, zigfach Platin, 2 Grammies, erst vor kurzem zwei MTV Video Music Awards: Die Liste der Leistungen und Auszeichnungen von Missy Elliott allein füllt Seiten. Mit ihrem neuen, mittlerweile fünften Album "This Is Not A Test" setzt sie noch einmal richtig einen drauf!

Missy Elliott: This Is Not A Test
Foto: Warner Music
Mit "Pass That Dutch" und "Party To Damascus" mit Wyclef Jean laufen auf den Musikkanälen und Radiosendern gleich zwei Songs von Missy rauf und runter. Doch ihr Album hat viel mehr zu bieten als nur temporeiche Partysongs. Unterstützt von Gästen wie Jay-Z, R. Kelly, Mary J. Blige, den Clark Sisters, Nelly oder Fabolous bietet Missy ihren Fans 16 Tracks, die es in sich haben.

Titel wie "Wake Up", "Toyz", "Don't Be Cruel" und "Let It Bump" zeigen, wie vielseitig die 32-jährige Amerikanerin ist, die übrigens Stars wie Janet Jackson, Whitney Houston und Madonna zu ihrem engeren Freundeskreis zählt.

Fazit: Missys Sound zu beschreiben, ist eigentlich nicht möglich. Jedes Mal überrascht sie mit neuen Experimenten, zeigt, dass sie sich in ihrer Kreativität nicht eingrenzen lässt. Vor allem aber garantiert sie tolle Songs. Unbedingt kaufen!

Özlem Aydin

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