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CD-Tipps

Rosenstolz: Herz

In Berlin hatten Rosenstolz schon immer viele Fans. Doch spätestens mit dem neuen Album „Herz“ erobern AnNa R. und Peter Plate die gesamte Republik.

Rosenstolz: Herz
Foto: Universal Music
Rosenstolz – es ist noch nicht lange her, da wurde die Band mit den Attributen schräg, wild oder alternativ beschrieben. Nun ja, zumindest alternativ sind die Berliner nicht mehr. Die Single „Liebe ist Alles“ stieg auf Platz 6 in Deutschland ein. Und das Album übertraf diesen Erfolg noch: Innerhalb einer Woche erlangte „Herz“ Gold-Status.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Das Album bietet das gesamte Spektrum des Pop. Von Balladen bis zum knalligen Rocksong ist alles vertreten. Und auch textlich lassen sich Rosenstolz nicht in eine Schublade zwängen. Es geht um Neid, Respekt, Liebe, Hass, Sex, Partnerschaft, Glück und Schmerz.

Wie viel Anerkennung Rosenstolz inzwischen genießen, zeigt folgende Geschichte: Ohne das Wissen ihrer Plattenfirma schickten AnNa R. und Peter Plate ihren Song „Liebe ist Alles“ an den erfolgreichsten deutschen Video-Regisseur Phillip Stölzl (drehte mit Madonna, Evanescence und Garbage). Der sagte sofort zu, den Clip zu produzieren. Das Ergebnis läuft in den höchsten Rotationen bei MTV und VIVA.

Auf „Herz“ findet der Hörer keine Momentaufnahmen, das Album widmet sich den wirklich wichtigen Themen des Lebens. Und das mit ganz viel Herz und Gefühl.

Sachar Kriwoj

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MIA.: Stille Post

Für MIA. (die Großschreibung samt Punkt des Namens sind übrigens wichtig) war der Monat März ein ganz besonderer: Mit "Stille Post" legte die Berliner Band zunächst ihr langersehntes zweites Album vor. Dazu trat MIA. mit ihrer Single "Hungriges Herz" bei der deutschen Grand-Prix-Vorausscheidung in ihrer Heimatstadt an. Auch wenn der Auftritt gerade gelungen war, zweifellos gelungen ist das neue Album.

MIA.: Stille Post
Foto: Sony Music
Die 11 Titel auf "Stille Post" überraschen vor allem durch ihre große Verschiedenheit: Zwar liegen beispielsweise zwischen dem eher lyrisch-temperamentvollen Song "Was es ist" und dem Instrumentalstück "Rauschen" stilistisch gesehen Welten, doch dies belegt die musikalische Bandbreite, in der sich MIA. bewegt.

So sagen sie dann auch selbst: "Unser musikalisches Koordinatensystem reicht von "Hungriges Herz" bis "Rauschen". Dass "Stille Post" ein Album geworden ist, auf dem zwei derart verschiedene Stücke ihren Platz haben, freut uns total. "Stille Post" ist persönlicher, verletzlicher, geht mehr an die Substanz."

Tatsächlich bietet die 1998 gegründete Band einiges an tanzbaren, aber auch nachdenklichen Liedern. Um noch mal den Versuch einer Beschreibung zu wagen, meint Sängerin Mieze kurz und bündig: "Elektrotwist mit Herz und Arsch - Musik, die klingt, wie ich mich fühle." Na, dann.

Stefan Ewert

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The Vines: Winning Days

Knapp 2 ½ Jahre ist es nun schon her, dass mit dem Debüt-Album von "The Strokes" die neue Ära des Rock 'N' Roll eingeläutet wurde. Bands wie "The White Stripes" oder "The Hives", die es zwar schon vorher gab, profitierten von diesem Hype und waren auf einmal weltbekannt. Aber auch neue Bands wie "The Libertines", der "Black Rebell Motorcycle Club" oder "The Vines" sahen die Chance ihres Lebens gekommen und hauten ihre Debüt-Alben in fast schon wöchentlichen Abständen auf den Markt.

The Vines: Winning Days
Foto: EMI
Nun, wie gesagt, knapp 2 ½ Jahre später, trennt sich so langsam die Spreu vom Weizen. Zwar konnten sowohl "The Strokes" als auch der "Black Rebell Motorcycle Club" recht ansehnliche Nachfolger-Alben präsentieren, viele dieser gehypten Bands, die durch ihr Debüt-Album aber schon für unsterblich gehalten wurden, sind mittlerweile wieder im Nirgendwo verschwunden.

Für "The Vines" steht nun die Probe aufs Exempel an, denn seit dem 22. März gibt es auch ihr Nachfolge-Album "Winning Days", zum 2002 erschienen Debüt-Album "Highly Evolved" in den Läden zu kaufen. Die aus Sydney, Australien, kommenden Garagen-Rocker präsentieren keine 180-Grad-Drehung auf ihrem Album, sondern knüpfen eher dort an, wo sie bei "Highly Evolved" aufgehört haben, beim glanzvollem Rock dieser neuen Ära. Aber auch ruhigere, gemütvolle Stücke findet man auf dem Album wieder und lassen ein wenig an die großen "Beatles" erinnern. Und wenn wir schon mal bei den "Beatles" sind, sollte man vollständigkeitshalber erwähnen, dass auch die leicht psychedelischen Atemzüge nicht zu kurz kommen und auf dem Album wieder gespiegelt werden.

Kurz gesagt, die Jungs von "The Vines" haben ein beachtliches Nachfolger-Album zustande gebracht, welches zwar nicht groß zu überraschen vermag, jedoch den Bedarf an guter, solider Rock-Musik vollends stillt.

André Depcke

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Haven: All For A Reason

Seit ihrem ersten Album „Between The Senses“ 2002 ist die Gruppe Haven aus Cornwall in ihrer britischen Heimat mehr als nur ein Geheimtipp. Jetzt fragen sich ihre deutschen Fans: Schaffen Haven mit dem zweiten Album „All For A Reason“ auch in Deutschland den Durchbruch?

Haven: All For A Reason
Foto: Virgin Music
Die Geschichte der Gruppe Haven klingt wie ein Stück aus der Feder des englischen Erfolgsautos Nick Hornby. Sänger Garry Briggs und Gitarrist Nat Watson stoßen in einem kleinen Plattenladen aufeinander, wollen die gleiche Platte kaufen, haben aber beide zu wenig Geld. Sie teilen sich Kosten und Platte und bald auch noch Probenraum und Bühne. Mit dem ehemaligem „Smith“-Mitglied Johnny Marr finden die Jungs auch noch einen einflussreichen Mentor und Förderer.

2002 schließlich folgt der Durchbruch. „Say Something“, die Single aus dem ersten Album, schafft nicht nur den Sprung an die Spitze der englischen Charts, sondern wird auch von den Kritikern in höchsten Tönen gelobt.

Gute Vorzeichen – aber dann geht der Start zu „All For A Reason“ mächtig daneben: Net Watson erkrankt schwer, Gesichtsmuskel-Lähmung. Ursache: Stress. Doch die Jungs setzten den schweren Schlag in positive Energie um. „All For A Reason“ rockt ebenso gut wie der Vorgänger. Und beim Gedanken an Watson’s Krankheit ergibt ein Titel wie „Have No Fear“ mehr als nur Sinn.

Haven hätten mit einer so schönen Platte den Durchbruch auch in Deutschland verdient. Vor allem wenn man bedenkt, unter welch schweren Bedingungen die zehn Songs aufgenommen wurden.

Sachar Kriwoj

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Dancehall Party 2004

Wenn es momentan ein musikalischen Trend gibt, dann ist es wohl zweifellos Dancehall: Noch vor ein paar Jahren konnte kein Clubgänger damit etwas anfangen, mittlerweile gehören gute Dancehall-Songs zur Grundausstattung einer gelungenen Party.

Dancehall Party 2004
Foto: eastwest Records
Passend also zum Dancehall-Boom hat Eastwest Records jetzt die Kompilation "Dancehall Party 2004 - Today's Biggest Ragga And Dancehall Anthems" veröffentlicht. Und wie der Titel schon verspricht, finden sich auf der CD dann auch die angesagten Helden der Bewegung: Kevin Lyttle ("Turn Me On"), Missy Elliott ("Pass That Dutch") und natürlich Sean Paul ("Like Glue"), um nur einige zu nennen.

Freundlicherweise wurde neben den großen amerikanischen Vorbildern auch Seeed ("Release") aus Berlin berücksichtigt. Fast schon ein Klassiker ist Dawn Penns "You Don't Love Me (No, No, No)", der noch vielen Musikinteressierten im Ohr sein dürfte. Das Lied aus dem Jahre 1994 darf wohl als ein wichtiges "Ur-Stück" des Genres bezeichnet werden.

Für Abwechselung sorgen obendrein Tracks wie "Chupa Chupa" von El Medico. Er beweist, dass klangvoller Dancehall nicht zwingend auf Englisch gesungen werden muss. Wer sich also ein umfassendes Hörbild der Dancehall-Szene verschaffen will, sollte "Dancehall Party 2004" nicht verschmähen.

Stefan Ewert

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Angelika Express: Alltag für alle

Angelika Express - das ist der hübsche Name, unter dem sich die drei Kölner Jens Bachmann (Bass, Gesang), Robert Drakogiannakis (Gitarre, Gesang) und Alex Jezdinsky (Schlagzeug, Chorgesang)zusammengefunden haben, um ihre Musik - eindeutig respektloser Punkrock - an die Leute zu bringen. Offenbar mit Erfolg, denn mit "Alltag für alle" veröffentlichten die 3 Jungs Ende März schon ihr zweites Album.

Angelika Express: Alltag für Alle
Foto: Sony Music
In einer fast schon rekordreifen Produktionszeit von knapp dreieinhalb Wochen waren die 15 neuen Songs fertig. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wer auf mitreißende Gitarrenmusik mit intelligenten unkonventionellen Texten steht, kommt an "Alltag für alle" kaum vorbei.

Schon "Nimm mich mit", die erste Singleauskopplung des Trios, hat wegen ihrer grandiosen Gitarren-Hookline samt dem unverkennbaren Gesang von Robert Drakogiannakis Hitqualitäten. Aber auch Songs wie "Antonia", "Schenke mich" oder "Am Ende der Geschichte" zeigen alle Vorzüge von "Angelika Express".

Hört sich so die neue Generation nach den "Ärzten" und den "Hosen" an? Es scheint fast so.

Stefan Ewert

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