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CD der Woche

Thom.: Gods and Monsters

Kaufen, hören, genießen – immer wieder. Um es gleich zu sagen: Diese CD ist jeden Cent wert, den sie kostet. Wer beim ersten Hören noch skeptisch ist, ob Thom. nicht einfach nur eine gute Mischung aus Radiohead und Muse ist, kann spätestens nach dem zweiten Hören sicher sein: "Gods and Monsters" bietet perfekten Hörgenuss.

Thomas Hanreich nennt sich jetzt »Thom.«
Foto: SMD (Columbia)
Man nehme gute Gitarrenklänge perfekt abgemixt, ein bisschen Melancholie, welche wunderbar in die Herbststimmung passt und die Stimme von Ex-Vivid-Frontmann Thomas Hanreich. Was herauskommt: "Gods and Monsters". Und wie auch schon zu Vivid-Zeiten muss sich der 31-Jährige gefallen lassen, als die deutsche musikalische Hoffnung bezeichnet zu werden.

Das übt sicherlich einen enormen Druck aus. Und ob er diesem bestehen kann, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Dass dieser Druck jedoch nötig ist, zeigt die seit Jahren andauernde Krise der deutschen Musikindustrie. Geld verdienen ist nicht mehr so einfach. Verzweifelt setzt man auf Casting-Wunder wie Daniel Küblböck oder Soap-Stars à la Jeanette Biedermann. Aufgrund schlechter Zahlen werden Konzerne umstrukturiert, rollen Köpfe. Auch der des Managers, der für Thomas Hanreich zuständig war. Weshalb "Gods and Monsters" auch beinahe nicht erschienen wäre.

Doch das Album von Thomas Hanreich hat den Weg in die Plattenläden geschafft und das hat er sicher auch seiner Vergangenheit zu verdanken. Seit 1991 gehörte er zu Vivid, einer Band aus Salzgitter, die 1996 auf einem Live-Konzert vom Plattenlabel Virgin entdeckt wurde. Nur ein Jahr später erschien das erste Album. Es folgten der Echo-Nachwuchspreis, zwei weitere Alben und der Titel der "Deutschen Rockhoffnung".

Thom.: Gods and Monsters
Foto: SMD (Columbia)
2002 kam dann das Ende von Vivid und der Gang nach Italien. Bei einem Freund nahm er Solosongs auf, die er dann an Columbia schickte. Und so ist Thomas Hanreich nun dort, wo er jetzt ist. Wieder eine Hoffnung. Nicht nur wegen seines guten Aussehens und seiner unverwechselbaren Stimme.

Und auch er kommt nicht ganz ohne ein bisschen Image-Pflege aus. So verriet der 31-jährige kürzlich im Interview mit der Frauenzeitschrift "Freundin", dass er gerne mit seiner Freundin einkaufen geht und sogar die Rechnung übernimmt, nicht fremd geht und Sex nur dann richtig gut findet, wenn man sich richtig liebt und vertraut. Glauben wir es ihm, denn dafür singt er zu schön "My love is real".

Dass er es trotzdem geschafft hat, liegt vor allem an Songs wie "Where you are", "Spend the day with me" und "A kind of War". Schwächer ist lediglich "The Sound of my life", weil es zu sehr an die experimentellen Zeiten von Radiohead erinnert.

"Gods and Monsters" ist ein wunderbares Solodebüt. Weshalb an dieser Stelle ein Aufruf erlaubt sein soll: Liebe Leser, kauft diese CD! Ganz legal im Laden. Damit die Musik-Bosse aufwachen und endlich wieder in glaubwürdige Künstler investieren, die langfristig ihre Fans begeistern.

Franziska Bluhm

Link:
Sonymusic.de

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