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Daredevil

X-Man und Spider-Man machten den Anfang: Der Erfolg der Comic-Helden auf der Leinwand schrie geradezu nach einer weiteren Umsetzung des Themas. Diese kommt jetzt in Form des ähnlich populären Daredevil in die Kinos.

Jennifer Garner alias Elektra
Fotos: 20th Century Fox
Der Rechtsanwalt Matt Murdock (Ben Affleck) führt ein Doppelleben: Tagsüber arbeitet er als Anwalt und hilft gemeinsam mit seinem guten Freund und Partner Franklin "Foggy" Nelson (Jon Favreau) den Unschuldigen, des Nachts wird er zu Daredevil, dem maskierten Rächer: Verbrecher, die er nicht mit Hilfe der Justiz zu fassen bekommt, verfolgt er höchstpersönlich und bringt sie zur Strecke. Denn angetrieben wird er seit dem Mord an seinem Vater von der Suche nach Gerechtigkeit. Dem moralischen Dilemma zwischen Recht und Selbstjustiz versucht er durch die nächtliche Maskierung zu entgehen.

Bei einem tragischen Unfall verliert Matt als kleiner Junge seine Sehfähigkeit und erblindet. Dafür jedoch werden seine verbliebenen Sinne geschärft und weit über das Normalmaß hinaus verfeinert. Intensiv trainiert er seine Fähigkeiten und ist bald schon ein exzellenter Kämpfer, dessen bevorzugte Waffe der Blindenstock ist. So sehr überschwemmen ihn seine Sinneseindrücke, dass er sich nachts in ein Wasserbad in einem schallisolierten Behälter zur Ruhe begeben muss. Anders findet sein Geist keine Ruhe.

Als Matt die attraktive Elektra Natchios (Jennifer Garner) trifft, bedarf es seiner ganzen Kampfkunst, um ihr wenigstens ihren Namen zu entlocken – ohne es zu ahnen, hat er sich mit einer waschechten Ninja-Kämpferin angelegt. Elektra, Tochter des Wirtschaftsmoguls Nikolas Natchios, hat ebenfalls als Kind jemand verloren – ihre Mutter. Seitdem hat sie Kampfsport, Leichtathletik und Gymnastik trainiert und es in diesen Bereichen zur Perfektion gebracht. So ist sie für Matt/ Daredevil ein ebenbürtiger Partner und Gegner zugleich.

Ein Kampf zwischen Gleichen: Elektra gegen Daredevil
Der dickste Fisch in der New Yorker Unterwelt ist Wilson Fisk alias Kingpin (Michael Clarke Duncan), der im Hintergrund die Fäden zieht. Schon lange sucht er nach der Möglichkeit, Daredevil loszuwerden – mit dem Auftragskiller Bullseye (Colin Farrell) hat er endlich diese Gelegenheit. Bullseye verfehlt nie sein Ziel und kann jeglichen Gegenstand in eine Waffe verwandeln, Büroklammern, Bleistifte, Spielkarten – ganz gleich, was es ist, in seinen Händen wird es tödlich.

Den Mord an ihrem Vater hält Elektra fälschlicherweise für Daredevils Werk und sucht nach Rache – so hat Daredevil gleich drei Gegner am Hals, derer er sich erwehren muss: Kingpin, Bullseye und – Elektra, die gleichzeitig Matts Freundin und Geliebte ist.
Vorsicht vor der Büroklammer: Colin Farrell als genialisch-teuflischer Bullseye
Auch wenn die klassische Gut-Böse-Thematik recht abgegriffen scheinen mag, so ist doch stärker als bei Spider-Man das Dilemma des Doppellebens der Helden Bestandteil der Handlung und gut für Spannung. Ebenfalls gut gelungen sind die Momente, in denen der Zuschauer sieht, wie die Schattenwelt von Daredevil aussieht und sich in ihn hineinversetzen kann.

Die hervorragend choreographierten Kampfszenen bieten exzellente Action-Kost, in denen besonders Jennifer Garner (derzeit in der TV-Serie "Alias" zu sehen), die den Großteil ihrer Stunts selbst macht, herausragen kann und die Femme Fatale überzeugend verkörpert. Ben Affleck wirkt als blinder Anwalt glaubwürdig, und es ist spannend zu verfolgen, wie er sich als blinder Rächer schlägt.

Colin Farrell, der den Auftragskiller Bullseye spielt, gibt diesem eine leicht durchgeknallte Persönlichkeit, die allzu schnell unterschätzt werden kann. Auch Michael Clarke Duncan als Unterwelt-Boss Kingpin gibt eine solide Vorstellung.

Allzu tiefgreifend philosophische Elaborationen über den Kampf von Gut gegen Böse, Unschuldigen gegen Schuldigen darf man nicht erwarten. Aber insgesamt bietet Daredevil perfekte Hollywood-Popcorn-Unterhaltung – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Thilo Wendland

Link:
Offizielle Film-Website

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