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"Einmal Himmel und zurück" - wäre man doch nur im Himmel geblieben....

Der Nachwuchskomiker Lance Barton hat nur einen Wunsch: Endlich einmal einen wohlverdienten Applaus vom Publikum zu bekommen. Doch bis dato wurde er noch jedesmal von der Bühne gebuht. Lance ist allerdings ein Stehaufmännchen und so hat er sich geschworen, am letzten Spieltag des Club Apollo zu den letzten acht Amateurkomikern zu gehören, die auftreten dürfen. Bevor er sich jedoch die passende Nummer einstudieren kann, schlägt das Schicksal erbarmungslos zu...

Lance wird von einem LKW erfasst und und wacht im Himmel auf. Dort will er selbstverständlich nicht wahrhaben das seine Zeit auf Erden abgelaufen ist und dank hartnäckigem Nachfragen entdeckt man, dass sich der zuständige Beamte - Keyes - um eine Zeile geirrt hat. Lance wäre erst in 40 Jahren an der Reihe gewesen. Nun schlägt man ihm einen Deal vor: Lance darf noch einmal zurück auf die Erde und bekommt einen anderen Körper. Die Auswahl lässt allerdings schwer zu wünschen übrig. Auch beim Multimilliardär Wellington, der gerade von seiner Gattin und seinem Manager um die Ecke gebracht wurde, ist er nicht begeistert, doch dann erscheint ihm ein Engel namens Sontee. Diese ist Wellingtons größte Gegnerin, gilt er doch als skrupelloser Geschäftsmann. Lance ist hin und weg und schon befindet er sich in seinem neuen, weißen Körper...

Freudige Erwartung, böse Überraschung?
Ich meine:
Bislang schaffte es Chris Rock auf einige durchaus passable Nebenrollen ("Nurse Betty", "Lethal Weapon IV") und es war nur eine Frage der Zeit bis man dem Eddie-Murphy-Verschnitt eine Hauptrolle zutrauen würde. Schließlich wählte man für ihn den Film "Einmal Himmel und zurück" aus - ein Remake des Warren Beatty-Films "Heaven can wait". Um das richtig beworben zu wissen, musste man sich schon zwei Wochen vor Kinostart stets den selben, stupiden Trailer im Fernseher reinziehen und der lies schon Schlimmes befürchten. Und tatsächlich: Chris Rocks Debüt als Hauptdarsteller ist auf ganzer Linie in die Hose gegangen. Selbst wenn man sämtliche Kriterien zurückschraubt und mit der Lupe nach Positivem sucht - peinlicher und substanzloser hätte man einen Film kaum gestalten können.

Schon im Ansatz haben sich die Macher des Films sämtliche Chancen auf gelungene Kinounterhaltung geraubt. Nicht etwa Chris Rock hätte unbeabsichtigt das Zeitliche segnen sollen, sondern jemand anderen hätte er erwischen müssen, der anschließend dann in Rocks' Körper zwangsversetzt wird. Nur einige wenige Male sieht man den weißen Wirtskörpfer von Lance in Aktion, sonst stapft nach wie vor Chris Rock durch die Gegend. Das nimmt sehr viel an Potential, denn hätte man die Geschichte tatsächlich so verlaufen lassen, dass sich jemand anders in Rocks Körper zurecht finden muss, hätte er sein Programm abspielen und damit sogar glaubwürdig wirken können. So allerdings - und das ist jetzt keine Übertreibung - habe ich nur für einen einzigen Gag mehr als nur einen kurzen mitleidigen Lacher übrig gehabt.

Die Witzchen in diesem Film teilen sich in die Kategorien "nicht witzig", "peinlich" und "total missglückt" ein. Die Szenen mit Wellingtons Ehefrau sind an Blödheit kaum zu überbieten, die romantischen Szenen zwischen Lance und Sonntee werden durch Rocks' Auftreten zerstört und auch die beiden Engel Mr. King und Keyes können wenig bis gar nichts zu einigen amüsanten Momenten beitragen. Einzig - und das ist der einzige, winzige, fast überhaupt nicht mehr erkennbare Pluspunkt des Films - Mark Addy kann soetwas ähnliches wie Sympathie versprühen und es tut mir leid, dass er sein Können an diesem Film verschwendet hat.

Was bei der deutschen Fassung durch Mark und Bein geht, ist die Synchronisation von Chris Rock und hier frage ich mich nicht erst zum ersten Mal: Wer entscheidet, welche Stimme ein Schauspieler verliehen bekommt? Haben diese Menschen kein Gespür für ein gutes Zusammenspiel von Körper und Sprache? Hier zumindest müssen absolute Stümper am Werk gewesen sein.

Fazit: "Einmal Himmel und zurück" ist ein glatter Griff ins Klo und dürfte Chris Rock mehr geschadet haben als es ihm gebracht hat.

Claus Schlamadinger

Links:
weitere Kritiken: www.imdb.com, www.filmkritik.at
offizielle Site: www.downtoearthmovie.com

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