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Raab auf Siegels Spuren

Der Vorentscheid zum Eurovision Song Contest im Rückblick

Es kam so, wie es fast ganz Deutschland vorhergesehen hatte. Das »Dreamteam« Max Mutzke und Stefan Raab fuhr einen überragenden und berechtigten Sieg beim diesjährigen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) ein. Max mit seinem kraftvollen Gesang und seiner emotionalen Körpersprache sowie Stefan Raab mit seinem musikalischem und produzententechnischen »Know How« und seiner Promotion-Maschine »TV total« deklassierten die Konkurrenten in Berlin.

Der Sieger: Max Mutzke
Foto: NDR
Schon im ersten Wahldurchlauf erhielt der nationale Newcomer des Jahres zwei Drittel der 1,4 Millionen eingegangenen Stimmen und verwies die Technoformation Scooter mit sagenhaften 7 Prozent auf Platz 2. Die verbliebenen 8 Teilnehmer (Patrick Nuo, Mia, Sabrina Setlur, Overground, Tina Frank, WestBam and Afrika Islam, Laith Al-Deen sowie Wonderwall) teilten sich die restlichen knapp 26 Prozent.

Im Finaldurchgang war es dann noch deutlicher: 92 Prozent der Stimmen konnte Max mit seinem Song »Can't wait until tonight« für sich verbuchen. Lediglich 8 Prozent wollten Scooters »Jigga Jigga!« in Istanbul hören.

Alles in allem war das Ergebnis gerechtfertigt, denn was die charterprobte Konkurrenz bot, war dann doch eher enttäuschend. Bis auf Max konnten lediglich Patrick Nou und Laith Al-Deen stimmlich überzeugen. Die Darbietungen von Tina Frank, Overground und Wonderwall waren eher schwach und vor allem langweilig. Die schlechtesten Vorstellungen an diesem Abend lieferten aber WestBam & Africa Islam, die vollkommen fehl am Platze waren, sowie Sabrina Setlur, die einen eher zum Einschlafen brachte als emotional berührte. Die Jungs von Scooter hatten zwar eine nette Pyrotechnik am Start, aber selbst die paar Worte, die H.P. Baxxter bei dem Song ins Mikro schreien musste, hat er nicht ordentlich hinbekommen, ganz zu schweigen von der miserablen Sangeskunst der weiblichen Unterstützung in den Zwischenpassagen. Und wenn wir schon mal beim »Schief-Singen« sind, dann muss man leider auch Mia nennen, dessen Frontfrau Mieze ziemlich viele Töne nicht traf.

Wie es nun am 15. Mai dieses Jahres in Istanbul mit Max weitergehen wird, ist ungewiss, da sich zwei Lager gebildet haben. Die einen fest der Überzeugung, dass Max mit seiner glamourfreien, rein durch die emotionale Stimmgewalt getragene Darbietung auch in der Türkei ganz Europa für sich gewinnen kann, die anderen dann eher das Ganze für zu unspektakulär und eher langweilig halten.

In einem sind sich dann aber doch alle sicher. Max wird sicherlich in den Top 5 landen, und so wird Stefan Raab, der schon 1998 als Komponist und Produzent von Guildo Horn Platz 7 und 2000 selbst mit seinem Song »Wadde hadde dudde da?« Platz 5 belegte, so langsam aber sicher den guten alten Ralph Siegel in den Schatten stellen, den wie heißt es doch so schön: Qualität statt Quantität.

André Depcke

Links:
[b!] Eurovision Song Contest 2004: Wer fährt nach Istanbul?
Eurovision Song Contest

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