Der Flug des Phoenix

23.06.2005

Wüsten sind ja dieser Tage im Kino wieder mächtig in – nicht nur, dass sich Matthew McConaughey und Penelope Cruz in »Sahara« durch den Sand wühlen – mit dem letzen »Star Wars«-Film findet ja auch nichts Geringeres als der aktuelle Mega-Blockbuster schlechthin sein Finale auf einem Wüstenplaneten.

Einigkeit...
Foto: 20th Century Fox
Jetzt also Dennis Quaid und das Remake des James Stewart-Klassikers »Der Flug des Phoenix.« Für alle, die das Original trotz der zahlreichen Wiederholungen im Fernsehen bislang nicht kennen, kurz die Story: Pilot Frank Towns (Quaid) holt eine Gruppe von Arbeitern auf einer Öl-Bohrstation in der Wüste Gobi ab. Mir nichts dir nichts landet man in einem Sandsturm, an dessen Ende Towns' C-119 irgendwo im Nirgendwo auf dem Boden liegt. Und natürlich nicht mehr mag. Es folgen Unstimmigkeiten über das weitere Vorgehen, Hahnenkämpfe, Schmuggler und das eine oder andere Kataströphchen mehr, bis man beschließt, aus Alt Neu und das Wrack in umgebauter Form wieder flugfähig zu machen.
...und Streit
Foto: 20th Century Fox
Das wäre, bei aller Vorhersehbarkeit und Absurdität, noch ganz okay – wenn das Drehbuchautorenteam Scott Frank und Edward Burns die Protagonisten (u.a. noch mit dabei: Giovanni Ribisi (»Lost in Translation«), Miranda Otto (»Der Herr der Ringe«) und Tyrese Gibson (»2 Fast 2 Furious«) nicht in wirklich alle erdenkbaren Plattitüden und Peinlichkeiten schickten – wenn etwa das gesamte Camp Gestrandeter zu Outkasts »Hey Ya« tanzend das Flugzeug repariert oder der an heftigen Minderwertigkeitskomplexen leidende Elliott (Ribisi, im Original von Hardy Krüger gespielt) jedes einzelne verbliebene Crewmitglied um Hilfe betteln lässt.

Gerade deswegen kann man seinen Spaß mit diesem Fest unfreiwilliger Komik auf gewisse Weise natürlich doch haben, und wenn Towns die flachen Sprüche der anderen lakonisch kommentiert, scheint Quaid selbst zu sprechen, der es vermutlich gar nicht fassen kann, wo er da hineingeraten ist. In diesem Zuge wird er schließlich zum echten Sympathieträger für den Zuschauer.

Friedrich Reip

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