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Freche Biester

"Not another teen movie" bitte, doch das scheinbar unerschöpfliche Reservoir an Tennie-Komödien scheint nicht versiegen zu wollen.

Tiefe Ausschnitte verkaufen sich immer gut.
Die bildhübsche Starla Grady ist die Königin der Splendona Highschool und obwohl sie ihre Eltern, ihre Mitschüler und den Staat Texas gerne hat, so liebt sie sich selbst noch immer am meisten. Doch dunkle Wolken nahen am Horizont als ihr die Eltern mitteilen, dass man eine Austauschschülerin aus Frankreich eingeladen hat und diese bei ihnen wohnen wird. Das erste mal, als Starla Genevieve LePlouff sieht, fühlt sie sich erleichtert, ist diese doch ein scheues, unscheinbares Wesen, doch schon bald bemerkt sie, dass Genevieve versucht ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen und kurz darauf landet Starla auch schon in einer Gefängniszelle -diskreditiert und verachtet von jedermann....

Oft schon wurden in Highschool-Komödien unscheinbare Mädchen unter die Fittiche der Schulschönheit genommen und zu einem zauberhaften Schwan geformt, und auch hier schaut es anfangs nach einem ziemlich matten Aufguss dieser Thematik aus. In "Freche Biester" jedoch versucht man mit ein wenig geänderten Voraussetzungen das Genre zu beleben, was zumindest in der ersten halben Stunde für ein wenig Innovation sorgt. Das hässliche Entlein arbeitet mit böswilligem Vorsatz und versucht, Schritt für Schritt ihre ahnungslose Gönnerin zu vernichten.

Ziemlich frech.
Doch so schwungvoll der Film auch beginnt, hat er sein Pulver ziemlich bald auch schon wieder verschossen. Solange Genevieve ihre Tarnung aufrecht erhält, erfreut man sich noch an Starlas Naivität, aber danach reicht es leider nur mehr für einige gequälte Lacher. Zu simpel ist schlussendlich der Plot, und zu billig sind die Pointen, als dass man den Genre-Highlights auch nur ansatzweise das Wasser reichen könnte. Filmdebütantin Jane McGregor und Piper Perabo liefern sich zwar ein recht amüsantes Duell, aber vor allem durch peinliche Leistungen der Nebendarsteller (Matt Czuchry ist doch tatsächlich Schauspieler!?!) verspielt man viel an Kredit, und trotz der relativ geringen Spielzeit von 93 Minuten kann der Film zu einer ziemlich zähen Angelegenheit werden. Ein fulminanter, witziger Showdown entschädigt zwar für etliche Leerläufe, aber das Gefühl, dass man sich diesen Film eigentlich ersparen hätte können, überwiegt nach dem verlassen des Kinosaals doch klar.

"Freche Biester" bringt zwar einige neue Ideen ins Genre, kann aber unter dem Strich keine wesentlichen Akzente setzen.

Claus Schlamadinger

Link:
Die offizielle Seite zum Film

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