brainstorms! dein onlinemagazin.
 bilder     magazin     b!fragt     interaktiv     mail 

 magazin »     unterhaltung  kino+kultur  musik  politik  sport  auto  berliner platz 
   

My Big Fat Greek Wedding

Es müssen nicht immer große Stars oder große Budgets sein, um die Massen in die Kinos zu locken. "My Big Fat Greek Wedding" avancierte in den USA zur großen Überraschung und könnte diesen Erfolg auch in Deutschland wiederholen.

Vater Gus (Michael Constantine) ist sprachlos vor Glück.
Fotos: 20th Century Fox
Die Filmbranche geht am Stock. Damit steht sie zwar nicht alleine da, die gesamte Weltwirtschaft lamentiert über die Rezession und hofft auf bessere Zeiten, doch gerade an der Kinokasse merkt der Cineast die Krise: Preiserhöhungen, kleine Kinos schließen und vor allem werden immer mehr Fortsetzungen gedreht, die ein großes Zuschauerinteresse garantieren, weil der Besucher weiß, was ihn erwartet. Nicht gerade die Zeit für Experimente, für Low-Budget-Erfolge. Denkt man. "My Big Fat Greek Wedding" beweist das Gegenteil. Gerade einmal 5 Millionen Dollar kostete der Film, dessen Produzent unter anderem Tom Hanks ist, und spielte allein in den USA fast 230 Millionen Dollar ein. Da kann man vom großen Coup sprechen.

Toula Portokalos (Nia Vardalos) ist das Sorgenkind ihrer Familie. Und ihre Familie ist griechisch. Damit steht fest, was der Sinn in Toulas Leben sein soll: Einen griechischen Mann heiraten, griechische Kinder zeugen und griechisches Essen zubereiten. Aber Toula geht auf die 30 zu und gehört damit auf dem griechischen Heiratsmarkt bereits zu den Antiquitäten. Gus (Michael Constantine), Toulas Vater, überlegt sogar, seine Tocher nach Griechenland zu schicken und sie dort zu verheiraten. Doch Toula rebelliert und entschließt sich, als erste Frau in ihrer Familie eine Universität zu besuchen und dort Computerkurse zu belegen, die ihr eine neue Anstellung in dem – natürlich griechischen – Reisebüro ihrer Tante verschaffen. Dort lernt sie Ian (John Corbett, bekannt aus "Sex and the City", wo er Carrie Bradshaws Freund Aidan spielte) und mit ihm die große Liebe kennen, aber Ian ist kein Grieche und Toulas Familie ist darüber entsetzt und schockiert. Doch Toula und Ian wollen unbedingt heiraten, was zum turbulenten Aufeinandertreffen von amerikanischer und griechischer Kultur führt und somit genügend Raum für großes Gelächter und lustige Absurditäten bietet.
Toula (Nia Vardalos) wird von ihrer Mutter tatkräftig unterstützt.
"My Big Fat Greek Wedding" ist eine hinreißende Komödie mit großen Darstellern. Vor allem Michael Constantine, der Toulas Vater Gus Portokalos mimt, hat mit knapp 75 Jahren die Rolle seines Lebens gefunden. Er spielt den knausrigen, stolzen Griechen, der seine Tochter liebt und wie sonst nur noch Jack Nicholson in "Besser gehts nicht" sein Gesicht zu einer leidenden Grimasse verziehen kann. Dass dieser kleine, aber feine Film überhaupt zustande gekommen ist, ist vor allem der famosen Nia Vardalos zu verdanken. Sie spielt nicht nur die Hauptperson Toula, sie hat auch das Drehbuch geschrieben. Trotz (oder gerade wegen) einiger geschickt eingestreuter Klischees und Kalauer bewegt sich die Autorin mit ihrem Werk auf durchweg hohem Komödien-Niveau. Vardalos schafft es anscheinend mühelos, ein ernstes Sujet, den Konflikt zwischen zwei Kulturen, auf charmante und humoristische Weise zu verpacken und gewinnt dadurch auf der ganzen Linie.

In Joel Zwick konnten Tom Hanks und seine Co-Produzentin und Ehefrau Rita Wilson einen erfahrenen TV-Regisseur gewinnen, der für mehrere Sitcoms verantwortlich zeichnete. Überhaupt ist der Cast sehr gelungen. Nicht nur Nia Vardalos oder Michael Constantine, auch Lainie Kazan, die Toulas Mutter Maria spielt oder Louis Mandylor als Toulas Bruder Nick überzeugen. Und sogar 'N Sync-Sänger Joey Fatone gibt eine passable Figur als stets gutgelaunter Grieche ab.

"My Big Fat Greek Wedding" begeistert durch große Schauspielerleistungen und ein in sich absolut stimmiges Drehbuch. Auch in Deutschland wird dieser liebevolle Film zweifellos ein Überraschungserfolg werden.

Sachar Kriwoj

Links:
Offizielle Film-Website

frisch und neu
kino
musik
sport
politik
kultur
unterhaltung
bits+bytes
nach oben