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Inessa: Introducing...

Das Konzept ist klar: Es bedarf einer süßen Teenagerin, die dem Publikum den Kopf verdrehen kann und mit mehr oder minder simplen Popsongs das Geld aus der Tasche ziehen soll. Britney Spears, Christina Aguilera, Jessica Simpson und Jeanette Biedermann, sie sind die erfolgreichsten Vertreterinnen dieser Zunft.

Nun kommt Inessa, 16 Jahre jung und auch sehr nett anzusehen. Sie ist offenbar die nächste Kandidatin, die sich in die oben genannte Liste einreihen soll, um sich einen Teil vom Popprinzessinnenkuchen abzuschneiden.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So scheint die von Celine Dion benannte "Jahrhundertstimme" nicht eine weitere Piepsstimme zu sein, deren Gesang nur als Vollplayback genießbar ist. Auch die CD ist nicht ein in einer Woche von einem Produzenten zusammengeschriebenes 08/15-Pop-Produkt. An "Introducing..." waren viele Produzenten beteiligt, die auch schon für Größen wie Tony Braxton, Celine Dion, Brandy, 3LW oder Christina Aguilera tätig waren. Die Produktionszeit dieser CD betrug über zwei Jahre, was nur Gutes hoffen lassen kann. Somit sollten eigentlich sämtliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Artistin erfüllt sein.

Und tatsächlich, die CD hört sich nicht nach Britney Spears an. Eher ist es eine sehr gelungene Mischung aus Soul bis tanzbaren Stücken und sehr angenehmen ruhigen Balladen. Natürlich sind auch poppige Einflüsse nicht zu überhören, diese fügen sich aber sehr gut in das Gesamtbild ein, da es sich hierbei nicht um eine reine "Black Music"-CD handeln soll.

Man könnte Inessas schnellere Stücke wohl am ehesten mit denen von Mya vergleichen. So sind gleich die ersten beiden Lieder "24-7, 365" und "It don't work like that" sehr gut geratene Soul-Stücke, die auf jeder Tanzfläche ihr berechtigtes Zuhause finden können. Auch "Prove to me" fällt in diese Kategorie und kann sogar jeden Bass-Fanatiker erfreuen. In "Say it", "It ain't gonna happen", "If I told you that" und "Everything's goanna be OK" finden sich noch weitere Vertreter des gute Laune R&B-Pop, die einfach sehr nett anzuhören sind.

"It takes time" erinnert sehr stark an frühere Stücke von der Soul-Prinzessin Brandy und muss sich nicht hinter solchen Vergleichen verstecken. Hierbei bekommt Inessa Unterstützung von dem eher unbekannten Sänger Fever, dessen klare weiche Stimme perfekt zu dem Lied passt und von dem in Zukunft sicher noch einiges zu hören sein wird. "It takes time" hat wahres Hitpotenzial und könnte sich wahrscheinlich auch im Mutterland des Soul durchsetzen. Ihre Debüt-Single, das von Pras produzierte Barbra Streisand/Barry Gibb-Cover "Guilty", das sie mit Dante Thomas einspielte, plazierte sich auf Anhieb in den deutschen Hitparaden und ist natürlich auch auf ihrem Debütwerk zu finden.

"Everytime" ist dann wieder ein Lied, das sich nach seiner Veröffentlichung in den offiziellen "Bravo"-Charts wiederfinden dürfte. Es ist eines der wenigen poppigen Lieder, das aber trotzdem durch einen eingängigen Refrain überzeugen kann. Einen sehr großen Eindruck haben die, leider nur, drei ruhigen Lieder "True Believer", "Stay with me" und "I miss you" gemacht, auf denen die gebürtige Ukrainerin ihre wunderschöne Stimme voll zur Geltung bringen kann. Es ist erstaunlich, das eine 16-Jährige schon mit einer solchen Ausdruckskraft singen kann. Aber gerade diese Lieder vermögen Celine Dion in ihrem Urteil über Inessa zu bestätigen. "Stay with me" ist ein typisches Herzschmerzlied nach dem Muster von beispielsweise "Unbreak my heart". "I miss you" geht in die gleiche Richtung ist aber noch ein wenig fröhlicher als das sehr leidend vorgetragene "Stay with me". Das Prunkstück ist aber "True Believer", das sich auch gleich als drittes Lied auf der CD wiederfindet. Hierbei fühlt man sich wieder stark an die frühe Brandy oder auch Monica erinnert. Es ist sehr bedauernswert, dass es bei lediglich drei ruhigen Stücken geblieben ist. Als Bonus gibt es zum Abschluss der CD noch das russische Volkslied "Topolja". Alles in allem ist Inessas Debüt "Introducin.." eine sehr gelungene Mischung aus R&B, Pop und Soul geworden, die man sich gerne mal vollständig anhört.

Wir bedanken uns bei eastwest für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Jan-F. Kolbe

Links:
Inessas offizielle Website
eastwest – Inessas Plattenfirma

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