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Ms. Dynamite: A Little Deeper

Ms. Dynamite machte in Deutschland erstmals mit ihrer Single "It takes more" auf sich aufmerksam. Dass das längst nicht alles war, beweist sie auf "A Little Deeper".

Ms. Dynamite heißt eigentlich Niomi McLean und kommt aus Großbritannien, wo ihre musikalische Karriere im Mai 2001 mit der Single "Boo" begann, die es unter die Top 20 der britischen Single-Charts schaffte. Danach unterstützte Niomi Eminem und Destiny's Child auf der Bühne, bevor sie selbst ins Studio ging, um ihr Debüt-Album aufzunehmen.

In Miami, New York und Jamaica wurde sie von Produzenten wie Salaam Remi, der bereits mit Nas und den Fugees im Studio war, sowie von Punch, der für die Beats in P. Diddys Songs verantwortlich ist, unterstützt. Herausgekommen ist ein Album, das sich zwischen Pop und R&B ansiedelt. Gleich auf dem ersten Album einen eigenen, unverwechselbaren Stil zu entwickeln, gelingt nur den wenigsten Sängern. Ms. Dynamite hat das mit Songs wie "It takes more" oder "Dy-Na-Mi-Tee" geschafft.

Ms. Dynamite
Foto: Polydor
Passend der Albumtitel "A Little Deeper". Wo die Texte anderer Künstler enden, da fangen sie bei Niomi an. Geprägt von der nicht einfachen Kindheit, Niomi ist die älteste von elf Geschwistern und Tochter einer alleinerziehenden Mutter und verbrachte einen nicht kleinen Teil ihrer Kindheit auf der Straße. "Bei vielen Sachen, über die ich spreche, werden die Leute sagen, dass ich mich wie ein Priester anhöre. Ich rede über Dinge wie Gewalt unter Schwarzen, Dorgen usw. Ich sage nicht, dass so etwas nur unter Schwarzen passiert, weil es eben überall passiert. Ich persönlich habe auch schon viel durchgemacht: es gab Zeiten, da hatte ich überhaupt kein Geld, ich habe am eigenen Leib Gewalt erlebt." Gerade in "Brother", einem musikalisch recht konventionellen Song, beschreibt Niomi mit sehr emotionalen Lyrics die Probleme ihrer Kindheit und Familie.

"A Little Deeper" macht auch vor der Kritik an Künstlern der Black Music nicht halt, die sich vor allem durch Machismo sowie Goldketten und anderem Schmuck auszeichnet. "Tell me how many Africans died for the baguettes on your Rolex?" aus "It takes more". "Wenn ich etwas sage, was einem anderen nicht passt, dann ist das eben so. Ich will niemanden angreifen, wenn jemand das Gefühl hat, dann ist das sein Problem."

Ms. Dynamite ist in eine große Lücke getreten. Sie ist innerhalb weniger Monate zur weiblichen Ikone der britischen Black Music gereift. Dass sie diese Position ganz alleine ausfüllen kann und Großbritannien nicht das Ende sein muss, davon kann man sich auf "A Little Deeper" überzeugen.

Sachar Kriwoj

Wir bedanken uns bei Polydor für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

Links:
Polydor
Ms. Dynamite online

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