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Der musikalische Kanon (2)

Foo Fighters – One By One

Warum? Weil die Mannen um Dave Grohl zwei Gänge höher schalten und Rock Vorfahrt vor Pop geben. Grohl schreit sich den gesamten Frust der letzten Jahre (inklusive den, der durch die Scherereien mit Courtney Love um die Rechte am Nirvana-Katalog entstanden sind). Trotz der fetten Gitarren und dem lauten Gekreische findet sich immer wieder eine Melodie im Lärm-Sammelsurium, die letztlich die Songschreiberqualitäten David Grohls unter Beweis stellt. Highlights: Times Like These, Overdrive, Burn Away

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David Gray – A New Day At Midnight

Warum? Weil es an der Zeit war, einen Nachfolger für den unfassbaren Vorgänger "White Ladder" (Seit 1998 in den irischen Top 100!) zu erschaffen. David Gray blieb sich seiner Linie, leicht traditionalistische Song zu schreiben, treu und experimentierte nur ganz verhalten mit Elektronik. Das Resultat ist ein zugänglicheres Sammelsurium an großen und kleinen Ohrwürmern, die sich unbemerkt ins Innenohr fressen und von dort nicht mehr so schnell herauskommen. Highlights: Knowhere, Be Mine, Long Distance Call

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Herbert Grönemeyer – Mensch

Herbert Grönemeyer
Foto: herbert-groenemeyer.de
Warum? Weil Herbert Grönemeyer mit diesem Werk bewiesen hat, dass er der momentan beste deutsche Songwriter ist. Den Tod von Frau und Bruder verarbeitet Herbie in sehr melancholischen, manchmal auch rockenden Songs. Es ist eine der ganz großen Ungerechtigkeiten, dass man zuerst durch die Hölle muss, bevor man den Zenith seiner Songschreibkunst erreicht. Doch es hat sich gelohnt: Single und Album sind Nr. 1, die Tournee ausverkauft. Highlights: Der Weg, Demo (Letzter Tag), Neuland

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Haven – Between The Senses

Warum? Weil vier postpubertäre Jungs aus irgendeinem britischen Kaff von Englands ultimativem Gitarristen Johnny Marr (ehemals bei The Smiths an der Seite von Morrissey tätig) entdeckt und gefördert wurden und ein Repertoire irgendwo zwischen Travis mit Zuckerguss und The Smiths auf Antidepressiva quasi aus den Ärmeln schütteln. Ein guter Einstieg für leicht Depressive, die wieder glücklich werden wollen. Highlights: Say Something, Let It Live, Where Is The Love

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Ben Kweller – Sha Sha

Warum? Weil der junge Mann sich wie eine perfekte Symbiose aus den besten Teilen von Beck, Weezer und Elton John anhört. Slacker-Power-Pomp-Punk-Rock rules! Highlights: No Reason, In Other Words, Hamlet's Got A Song

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Avril Lavigne – Let Go

Warum? Weil sie mit ihren erst 17 Jahren erstaunlich reife Songs schreibt (an den Texten kann sie freilich noch ein wenig arbeiten), eine ganz klare und kraftvolle Stimme hat und trotz des riesigen Hypes um ihre Person immer noch glaubwürdig geblieben ist. Das ständige Britney-Gedisse hat sie eigentlich auch nicht wirklich nötig. Highlights: I'm With You, Losing Grip, Tomorrow

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Aimee Mann – Lost In Space

Warum? Weil das ewige Kritikerdarling den Hörer diesmal auf eine einsame und dunkle Fahrt durch die entlegensten Orte Amerikas und der eigenen Seele führt. Nicht mehr ganz so stark wie der Vorgänger "Bachelor No. 2", aber ein Werk, für das so einige mit dem Teufel paktieren würden. Highlights: Pavlov's Bell, High On Sunday 51, Real Bad News

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Morcheeba – Charango

Warum? Weil Chillen the perfect state of mind ist und Morcheeba dazu den perfekten schwül-relaxten Soundrack liefern. Seit dem sensationellen "Moon Safari" von Air aus dem Jahr 1998 konnte man sich nicht so stilvoll gehen lassen. Highlights: Slow Down, Women Lose Weight, Otherwise

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N*E*R*D – In Search Of...

Warum? Weil Hip Hop nur noch ganz wenige gute Acts zu bieten hat. N*E*R*D mögen zwar nicht die tiefsinnigsten Texte schreiben, aber sie haben definitiv die verrücktesten Beats und Samples am Start. Kaum ein Hip-Hop-Act war dieses Jahr für so viele Remixe und Produktionen gebucht, wie die drei Herren hier, die auch als The Neptunes bekannt sind (z.B. Arbeiten für Justin Timberlake, Britney Spears, Kellis u.v.a.). Highlights: Lapdance, Rock Star, Baby Doll

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Oasis – Heathen Chemistry

Oasis
Foto: mtv.com
Warum? Weil die Gallagher-Brüder einmal das Raufen einstellen konnten, sich zusammenrissen und den Schaden, den sie mit dem sehr schwachen Vorgänger "Standing On The Shoulder Of Giants" angerichtet haben, weitestgehend kompensieren konnten. Starkes und ungezwungenes Songwriting machen "Heathen Chemistry" zum hörenswertesten Oasis-Album seit dem epochalen "(What's The Story) Morning Glory". Highlights: Little By Little, Stop Crying Your Heart Out, She Is Love

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Pearl Jam – Riot Act

Warum? Weil Pearl Jam seit ihrem 1996er Album "No Code" den gleichen stoischen Rock und die gleichen mitreißenden Balladen spielen, jedoch nie auf der Stelle treten. Der Titel "Riot Act" täuscht: hier ist nichts von wütender Revolte zu spüren. Vielmehr zeigen sich Eddie Vedder und seine Männer von ihrer traurigsten und verletzlichsten Seite seit dem verstörenden "Vitalogy" von 1994. Highlights: Love Boat Captain, I Am Mine, Cropduster

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Daniel Iranyi

Zum ersten Teil des Kanons
Zum dritten Teil des Kanons

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