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Puccini in Love

»Das Album der Powerfrauen«, so lautet der Untertitel der neuen CD aus der Puccini-Kompilation für den breiten Publikumsgeschmack, auf der nun die weibliche Seite zu Wort kommt.

Und gerade Giacomo Puccini (1858-1924) hat einiges zu bieten an Bühnen-Heldinnen: In fast jeder seiner Opern steht eine Frau im Mittelpunkt, meist als Titel gebende Figur. Bezeichnend ist, dass Puccinis Heroinen fast ausnahmslos ein tragisches Schicksal ereilt, was ihm zu einigen der schmerzlichsten und gleichzeitig bekanntesten Melodien der Operngeschichte Anlass gab und ihn zum populärsten Opernkomponisten der vorletzten Jahrhundertwende machte.

Auf »Puccini in Love« gibt es diese Standards wieder einmal zu hören: Arien aus Tosca, La Bohème, Turandot, Madame Butterfly und einigen weniger bekannten Werken Puccinis. Dargeboten werden sie, wie das Cover ankündigt, von Kiri Te Kanawa, Barbara Hendricks, Jennifer Larmore und Cristina Gallardo-Domas. Etwas befremdlich ist dabei, dass Kiri Te Kanawa (begleitet vom Lyon Opera Orchestra unter Kent Nagano) den Löwenanteil (13 von 16 Stücken) dieses scheinbar gemeinsamen Albums bestreitet. Für die anderen drei Sängerinnen (nebst der auf dem Vordercover gar nicht erst erwähnten Hei-Kyung Hong, die gemeinsam mit Jennifer Lamore »Una nave da guerra« aus Madame Butterfly zu Gehör bringt) bleibt nur je ein Stück.

Abgesehen von dieser kompilatorischen Merkwürdigkeit kann »Puccini in Love« aber musikalisch durchaus überzeugen: Die schmerzlich-süßen Melodien werden von allen fünf Damen mit der gebotenen Inbrunst vorgetragen, die orchestrale Begleitung zeigt den angemessenen dramatischen Elan, um sich an den entscheidenen Stellen bescheiden im Hintergrund zu halten. Die Darbietung bleibt durchweg, trotz der obligatorischen Melancholie, sehr differenziert und rutscht nie ins Schnulzige ab. Eine runde Sache also, bestens geeignet sowohl für Einsteiger wie für Puccini-Experten – wenn die denn noch eine weitere Version ihrer Lieblingsstücke brauchen.

Nora Mansmann

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