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The Yards

Duo Infernale?
Worum geht's?
Gerade erst von einem längeren Gefängnisaufenthalt nach Hause zurückgekehrt, sucht Leo Handler sofort nach einem Job um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Als wahrer Glücksfall stellt sich heraus, dass Tante Kittys neue Flamme, Frank, der Boss einer äußerst lukrativen Zuggesellschaft ist. Natürlich sucht er Tags darauf sofort den Weg in dessen Büro und tatsächlich bietet ihm Frank einen Job an - als Mechaniker. Diese Zukunftsperspektive begeistert Leo nicht sonderlich, möchte er doch viel lieber mit Willie zusammenarbeiten. Dieser hat nämlich noch etwas gut bei ihm, weil Leo während des Gerichtsverfahren dicht gehalten und ihn nicht verpfiffen hat. Willie übergeht Franks Willen und weist Leo in das Geschäft ein, welches nur so vor Korruption, Konspiration und Erpressung strotzt. Eines Tages nimmt er ihn zu einem Sabotageakt gegen eine andere Firma mit und Willie brennen die Nerven durch. Er tötet einen Stationsaufseher und Leo muss einen Polizisten k.o. schlagen. Nachdem der Cop aus seinem Koma erwacht, hat die Polizei ein perfektes Profil und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis entweder Franks Killer ihn beiseitigen oder die Polizei ihn wieder hinter schwedische Gardinen steckt...

Ich meine:
Eigentlich müsste man ja ob die Menge an Stars, welche sich in "The Yards" ein Stelldichein geben, den Himmel preisen, denn nicht oft kann man Größen wie Caan, Phoenix und Burstyn in einem Film bewundern. Schade ist es nur, dass das diesem Film keine Spur hilft und man nicht einmal ansatzweise von der staubtrockenen und teilweise schon hanebüchenen Story ablenken kann. Wenn dann noch die besagten Schauspieler nur mitspielen, damit sie halt mitspielen, dann darf es nicht verwundern, dass Hauptdarsteller Mark Wahlberg in diesem Streifen hoffnungslos überfordert war.

Aufruhr und Chaos
Ziemlich lethargisch wandelt er von einer Szene zur nächsten und bedient sich dabei sage und schreibe nur eines einzigen Gesichtsausdrucks. Nicht ein einziges Mal konnte man ihm ein Lächeln entlocken, und wenn er wütend wird, dann glaubt man der Ärmste leidet körperliche Höllenqualen. James Caan steht ihm in seiner Performance im Übrigen um nichts nach. Auch er hat stets den selben Blick aufgesetzt und so bleibt es an Joaquin Phoenix hängen zumindest in den letzten Minuten des Films für ein schauspielerisches Highlight zu sorgen.

Während man Wahlberg eher amüsant zusieht und bereits Wetten abschließt, ob er doch einmal seinen Gesichtsausdruck verändert, zieht sich "The Yards" allerdings mit seiner hauseigenen Logik beinahe von selbst aus dem Verkehr. Während man in vielen Filmen gleicher Bauart sieht, wie der von Freund und Feind Gejagte von Ort zu Ort hetzt und seinen Häschern immer nur knapp entkommt, kann Leo es sich leisten in der Stadt zu bleiben, seine Mutter regelmäßig zu besuchen und sich an Erica, die Freundin von Willie, heranzumachen. Lange Zeit kommen weder Franks Killerhorden noch die Polizei auf die Idee doch mal bei der nächstliegenden Möglichkeit nachzusehen.

Wenn das Drum und Dran bei so einer unlogischen Handlung stimmen würde (bestes Beispiel: "Startup"), verzeiht man solche faux-pas im Dutzend gerne, aber hier rundet es den Film nur zu seinem Nachteil negativ ab. Einzig die Auflösung der Misere birgt dann ein klein wenig Spannung in sich, kann aber auch nicht mehr wesentlich den Eindruck, welchen man über den Film gewonnen hat, ändern.

Fazit: "The Yards" ist sowohl schauspielerisch als auch aufgrund seiner Logik plumpes Stückwerk, welches man der Welt durchaus ersparen hätte können.

Claus Schlamadinger

Links:
The Yards online: www.theyardsmovie.com

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