(T)Raumschiff Surprise – Periode 1

Sie sind zurück: die Helden aus der Bullyparade. Dieses Mal jedoch nicht im Cowboy-Look, sondern in feschen Raumfahrt-Fummeln. Die Fans konnten abstimmen, was Bully und seine Jungs nach "Der Schuh des Manitu" als nächstes verfilmen sollen – und sie wählten rosa. Das Ergebnis: (T)Raumschiff Surprise – Periode 1.

Die Crew, die die Welt retten soll
Foto: Constantin Film
Im Jahre 2054 hat die Menschheit den Mars besiedelt. 250 Jahre später kehren die Nachkommen der ersten Siedler zurück. Ihr Ziel ist es, die Erde zu erobern und deren Bewohner zu vernichten. Die Lage scheint für die Erdenbewohner aussichtslos: Die Invasion hat begonnen. Doch es gibt eine letzte Hoffnung: Eine Zeitmaschine. Mittels einer Zeitreise soll die Besiedlung des Mars rückgängig gemacht werden. Ganz im Stile von "12 Monkeys". Doch wen wählt man für diese Mission aus? Die Maschine konnte noch nie getestet werden und jeder bei klarem Verstand lehnt sofort ab. Die Wahl fällt deshalb auf die Besatzung des "(T)Raumschiff Surprise". Die Crew hat allerdings eine sehr viel dringendere Mission: Sie steckt mitten in der Vorbereitung ihrer Tanznummer für die "Miss Waikiki Wahl". Doch schließlich nimmt sie die Herausforderung an und beginnt ihre Reise. Dumm nur, dass jemand das falsche Datum einstellte, und die tapferen Krieger in Pink locker 1000 Jahre zu weit zurückreisen und im Mittelalter landen, wo sie so einiges erwartet

Mitglied des Kommandos und ein besonders gut gewählter Gegenpol zum "warmen Trio" ist der Taxi-Fahrer Rock – gespielt vom deutschen Vorzeige-Schauspieler Til Schweiger. Das Klischee des harten und coolen Kerls könnte sicher keiner so gut und unterhaltsam rüberbringen wie er. Verschossen ist der arme natürlich in Königin Metapha, gespielt von Anja Kling. Sie sieht aus wie die fleischgewordene Prinzessin Fiona aus "Shrek" – und das nicht nur wegen der gleichen "Arbeitskleidung". Und sie ist definitiv eine Augenweide. Muss ja auch sein. Denn ohne Marie Bäumer würde im ersten Teil ja auch was fehlen, oder? Ein Highlight im Film: die Autowaschszene der beiden. (An dieser Stelle wird nicht zu viel verraten).

Königin Metapha (Anja Kling) und Taxifahrer Rock (Til Schweiger)
Foto: Constantin Film
Besonders unterhaltsam ist auch Rick Kavanian, den in seiner Rolle als Schrotty im Film zwar nicht so oft zu sehen bekommt, dafür aber umso häufiger und umso besser als Lord Jens Maul ist, dem sächselnden Bösewicht mit Asthma, Beschwerden und einer unzähligen Reihe von Macken.

Den Abspann sollte man genau beachten, denn die ersten fünf Namen sind die gleichen: Regie, Produzent, Executive Producer, Drehbuch und Hauptdarsteller – alles in einer Hand: Michael "Bully" Herbig.

Eine große Verantwortung – vor allem da der Vorgänger "Schuh des Manitu" mit über 13 Millionen Besuchern der erfolgreichste deutsche Film aller Zeiten wurde. So haben auch viele Zuschauer große Erwartungen. Und sie werden nicht enttäuscht: Der Film ist überraschend kurzweilig. Das liegt vor allem daran, dass nicht immer nur auf der "Hach, sind wir heute wieder tuntig"-Masche geritten wird, sondern sich die Macher wirklich was haben einfallen lassen.

Die Raumschlachten sind aufwendig in Szene gesetzt
Foto: Constantin Film

Was außerdem überrascht, ist der "Multi-Million-Dollar-Look", den man von der ersten Minute an bemerkt. Der Film sieht komplett aus wie großes Kino à la Hollywood-Blockbuster: gigantische Kulissen, alles super ausgeleuchtet und aufwendige Kostüme. Unmengen an Geld muss geflossen sein. Doch die Kröten kommen garantiert recht schnell wieder rein.

Denn (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 ist ein wirklich unterhaltsamer und abwechslungsreicher Film – natürlich auch wieder mit ein paar lustigen Gesangs-und Tanzeinlagen versehen. Sicherlich bekommt man hier keine literarische oder dramaturgische Tiefe geboten, aber für einen geselligen Abend mit Freunden ist er genau das Richtige.

Eins ist sicher: die Frage "So gut wie der Manitu?" werden die meisten "Nein – viel besser!" beantworten.

Matin Tirmizi

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