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Geschichten der Winterpause (1)

Jedes Jahr transferieren viele Vereine in der Winterpause nach, weil die Transfers vor und während der Saison nicht den gewünschten Schub gebracht haben. Jedes Jahr in der Winterpause werden auch die ersten Weichen für die nächste Saison gestellt. Selten war eine Winterpause so spannend und emotionsgeladen wie die Aktuelle.

1. Teil: Sebastian Kehl gilt spätestens seit seinem Länderspiel-Debüt gegen Ungarn als eines der größten deutschen Talente. Innerhalb von knapp einundhalb Jahren hat er sich zum Chef innerhalb der Freiburger Mannschaft gespielt. Wie zuletzt nur Matthias Sammer verkörpert er einen Abwehrspieler modernster Prägung. Da ist es verständlich, dass sich die besten Vereine Deutschlands um ihn bemühen. Wie auch schon bei Sebastian Deisler hat der Rekordmeister Bayern München sehr früh seine Fühler nach Kehl ausgestreckt. Wie auch bei Deisler (und wohl auch bei Ballack) wollte der Verein den Spieler an sich binden.

Verträge, die ab der nächsten Saison wirken, können aber erst in der Winterpause unterschrieben werden. So sieht es das Reglement des DFB vor. Der FC Bayern versucht diese Regel zu umgehen, indem er den Spielern frühzeitig eine Summe in Millionenhöhe vorschießt und somit den Spieler in die Pflicht nimmt, sich gebunden zu fühlen. So lief es mit Deisler, so sollte es auch mit Kehl laufen. Aber es kam anders. Borussia Dortmund, die zwar mit den Gerüchten um Kehl und Bayern vertraut waren, wohl aber darauf spekuliert haben, dass er sich noch an keinen Verein binden konnte, streckte ebenso seine Geldhand aus. Kehl griff zu. Ob der ausschlaggebende Grund nun war, dass Borussia mehr gezahlt oder ob Kehl die Angst gepackt hat, im bayerischen Starmittelfeld nur auf der Bank zu landen, ist ungeklärt.

Kehl stritt mit Hoeneß - Hoeneß stritt mit Gerber, der als Manager von Hannover 96 Kehl beraten hatte und damit seine Pflichten bei den Niedersachsen verletzte - Gerber stritt mit Hannover 96 - Hoeneß stritt mit Dortmund. In dieser Geschichte war eine Menge Brisanz. Die Bayern drohten Kehl gar mit dem Gang vor das Arbeitsgericht. Dieser bleibt ihm nun erspart, denn ganz unspektakulär wurde der Streit durch Kehls Eingeständnis, einen Fehler begangen zu haben, beigelegt. Kehl wechselte noch im Jahr 2001 zu den Westfahlen und steht bei seinem neuen Arbeitgeber nun in der Pflicht zu beweisen, dass er den ganzen Ärger auch wert war.

Sachar Kriwoj

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