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Neuville erlöst DeutschlandDie deutsche Nationalmannschaft steht dank eines Treffers von Oliver Neuville in der 88. Minute trotz einer eher mäßigen Leistung im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft. Die Auswahl von DFB-Teamchef Rudi Völler besiegte Paraguay durch das Tor des Leverkuseners mit 1:0 (0:0) und trifft damit am kommenden Freitag in Ulsan auf den Sieger der Begegnung zwischen Mexiko und den USA. Ebenfalls im Viertelfinale stand Deutschland bei den Weltmeisterschaften 1994 und 1998, damals aber aus. In der 90. Minute sah der Paraguayer Roberto Acuna wegen einer Tätlichkeit an Ballack die Rote Karte.
Gegenüber den drei Vorrundenspielen hatte Völler seine Anfangsformation nach den Sperren gegen Carsten Ramelow,
Dietmar Hamann und Christian Ziege auf drei Positionen ändern müssen. Neu ins Team kamen Jens Jeremies, Marco Bode
und Marko Rehmer, der bei seinem WM-Debüt neben Thomas Linke ins Abwehrzentrum rückte. Der Dortmunder Christoph Metzelder
deckte dafür die linke Seite ab. Dazu entschied sich Völler gegen einen Einsatz des formschwachen Carsten Jancker. Für
ihn begann Oliver Neuville, der sich mit dem Siegtor für das Vertrauen bedankte. Der Leverkusener hing in der ersten
Halbzeit allerdings ebenso in der Luft wie Sturmpartner Miroslav Klose. Der Goalgetter hatte in der 32. Minute die
einzige gute Gelegenheit für Deutschland, schlug zehn Meter vor dem Tor allerdings über den Ball. Die gleiche »Panne« unterlief
in der 36. Minute Paraguays Celso Ayala fünf Meter vor dem Tor. Eine Minute später rettete Oliver Kahn mit einer Parade
gegen einen Weitschuss von Jorge Campos, der in der 29. Minute für den verletzten Münchner Roque Santa Cruz ins Spiel
gekommen war.
Nach der faden ersten Halbzeit, in der beide Mannschaften kein Risiko eingingen und bei Temperaturen um die 25 Grad nahezu ideenlos über das Spielfeld trabten, reagierte Völler: In der zweiten Halbzeit löste er die Viererkette auf, nahm Rehmer vom Feld, brachte dafür WM-Debütant Sebastian Kehl als Abwehrchef für Linke und Metzelder und schickte Torsten Frings ins Mittelfeld. Doch die nächste Umstellung folgte umgehend: Metzelder musste verletzt raus, für ihn kam Frank Baumann zu seinem WM-Debüt. Das Spiel selbst wurde in der zweiten Halbzeit nur wenig besser. Bernd Schneider hatte zwei gute Chancen, schoss aber einmal aus zehn Meter unbedrängt Paraguays Torhüter Jose Luis Chilavert an (47.), fünf Minuten später traf er mit einem Freistoß das Außennetz. Auch Paraguay, 1998 im Achtelfinale erst durch ein »Golden Goal« von Laurent Blanc gegen Weltmeister Frankreich ausgeschieden, fiel nicht viel ein, blieb mit Weitschüssen aber gefährlich: So in der 50. Minute, als Kahn erneut gegen Campos parieren musste. Der einzige Aufreger in der langweiligen zweiten Halbzeit war dann noch ein Freistoß für Paraguay, zu dessen Ausführung Torhüter Chilavert bis kurz vor den Strafraum von Kahn getrabt kam. Der 36 Jahre alte Mannschaftskapitän, der als erster Keeper einen Treffer bei einer WM erzielen wollte, schoss aber über das Tor. Zwei Minuten vor dem Abpfiff schlug dann Neuville auf Vorarbeit seines Leverkusener Teamkollegen Bernd Schneider zu und erlöste die Völler-Elf. Im 33. Länderspiel war es das vierte Tor für den Stürmer. Sachar Kriwoj Links: |
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