Alba Berlin schlägt Walter Tigers Tübingen

Erneut kam ein Kellerkind der Liga nach Berlin: Die Albatrosse empfingen den Aufsteiger aus Tübingen. Die Gäste sollten jedoch trotz ihrer schlechten Tabellensituation nicht unterschätzt werden, da die letzten beiden Spiele, davon eins gegen Vize-Meister Bamberg, nur knapp verloren wurden. Garant für den gutel Stil ist der Trainer Pat Elzie und seine Philosophie "Basketball is a game of flow and rhythem".

Ebend diesen "flow" fanden seine Männer auch recht schnell. Tübingen spielte aus einer harten Verteidigung heraus befreit auf. Durch Körbe unter anderem von dem ausgezeichnet harmonierenden Backcourt um Brian Jones und Kevin Burlington führten die Tigers nach 3 Minuten schon mit 10:0 Punkten.

Die Albatrosse schienen keine Lösung gegen die ausgezeichnete Zonenverteidigung zu finden. Es dauerte über drei Minuten, bis Alba durch Mamic zu den ersten Punkten kam. Aber auch dieser Korb war nicht der erhoffte Startschuss zur Aufholjagd. Mithat Demirel, der erneut in der Startformation stand, schaffte es nicht, die Angriffe seiner Mannschaft zu steuern. Sämtliche über Demirel laufenden Angriffe waren hektisch und unüberlegt. In der 5. Minute kam Gerald Brown und brachte Ruhe in den. Er eröffnete sogleich mit einem schönen Pass auf Wright, der auf 4:14 verkürzte. Alba startete ab diesem Zeitpunkt eine Aufholjagd, die das Team nach dem ersten Drittel schon auf 17:22 heranführte.

Diese gute Entwicklung setzte sich auch im zweiten Drittel fort. Es dauerte nur noch eine Minute, bis Jovo Stanojevic zum 22:22 ausgleichen konnte. Von da an zog Alba davon und erarbeitete sich bis zum Ende der ersten Halbzeit einen 47:38-Vorsprung. Das einzige Aufbäumen der Gäste kam durch das Überragende Duo Jones und Burleson, die kurz vor der Pause noch mit Dribblings hinter dem Rücken und 3-Punkte-Würfen das Publikum entzückten.

Im dritten Drittel gelang es Alba dann endgültig, Tübingen sein Spiel aufzudrängen. Die Gäste schafften es nicht mal mehr ansatzweise, ihr eigenes Spiel aufzuziehen und beschränkten sich darauf, das Spiel der Berliner abzuwehren. Nino Garris drehte auf und trug die ersten Angriffswellen, nach denen Alba mit 61:44 führte. Unschön war der Auftritt von Justin Brown, der in seiner kurzen Spielzeit durch einen Schrittfehler, Goaltending und ein Foul auffiel. Insgesamt wirkte Brown übermotiviert.

Mit einer 70:54-Führung ging Berlin in das Schluss-Viertel, in dem Tübingen seine Taktik zunächst änderte. Die Gäste setzten vollends auf Einschüchterung. Sie spielten mit einer beinharten Verteidigung, die sich knapp an der Grenze des Erlaubten bewegte. Aber auch dies vermochte das Spiel der Gastgeber nicht zu stoppen, und so gewann Alba Berlin am Ende hoch verdient mit 90:72. Das Highlight setzten Mithat Demirel und Justin Brownmit einem Alley-Oop.

Für eine Frage sind die Alba-Verantwortlichen aber selbst verantwortlich. In der Alba-Zeitung "Albatros" stand ein großer Artikel über Guido Grünheid mit der Überschrift "Total fit und ausgeruht!". Dies ließ auf einen ausgedehnten Einsatz des Deutschen hoffen. Aber es kam anders, Grünheid wurde erst 4 Minuten vor Schluss eingewechselt. Es bleibt die Frage offen, ob Trainer Mutapcic den Mann vergessen hat, der Alba vor zwei Jahren zur Meisterschaft geschossen hat.

Beste Korbschützen:

Alba Berlin: Jovo Stanojevic: 14 Punkte/7 Rebounds, Matej Mamic: 13 Punkte/8 Rebounds, Michael Wirght: 13 Punkte/9 Rebounds, Nino Garris: 11 Punkte/8 Rebounds, Gerald Brown: 10 Punkte, Mithat Demirel: 10 Punkte

Walter Tigers Tübingen: Kevin Burleson: 16 Punkte, Reggie Okosa: 12 Punkte, Brian Jones: 11 Punkte/6 Assists

Jan-F. Kolbe

Links:
[b!] Albas Kader 2004 / 2005 im Fokus
Keine Chance für den Aufsteiger
Alba Berlin online