Leonard Cohen: Dear Heather

Leonard Cohen ist mit seinen 70 Jahren einer der Veteranen in der Musik-Branche. Dass er allerdings noch nicht zum alten Eisen gehört, beweist er mit seinem neuen Album "Dear Heather".

Leonard Cohen: Dear Heather
Foto: Sony
Sein letztes Album "Ten New Songs" ging eher nach hinten los. Darauf unternahm Leonard Cohen den Versuch, eigene Texte von anderen Interpreten vertonen zu lassen. Auf "Dear Heather" reißt er das Ruder wieder an sich - eine gute Entscheidung.
Seine wahrscheinlich größten Erfolge feierte Cohen mit den Songs "Suzanne" und "Bird On A Wire". Seitdem sind mehr als 30 Jahre vergangen. Daher verwundert es nicht, dass sich Cohens Stil mit der Zeit gewandelt hat und wenig mit den Erfolgen von vorgestern gemein hat. Cohens Stimme ist viel tiefer geworden, Melodien dienen teilweise nur als Hintergrundgeräusche. Cohen ist weniger ein Sänger als ein Poet. Teilweise klingt "Dear Heather" wie ein Hörbuch - untermalt von überdurchschnittlich guten Kompositionen.

Zentrales Motiv seiner Songs bleibt die Liebe - wie etwa im Titelstück "Dear Heather". Aber auch politische Ausflüge wie in "On That Day" gelingen. Darin bespricht er die Ereignisse des 11. Septembers - in einer Intensität, die bisher selten erreicht wurde.

Ganz alleine schafft es der alte Mann dann aber doch nicht - zum Glück, denn mit Sharon Robinson und Anjali Thomas unterstützen ihn zwei sehr gute Sängerinnen. So kann man sagen, dass sich Leonard Cohen zwar mittlerweile im Rentenalter befindet. Solange er aber noch so intelligente Texte mit derart warmen Arrangements verbinden kann, sollte er sich nicht zur Ruhe setzen.

Sachar Kriwoj

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