Minnie Driver: Everything I’ve Got In My Pocket

Wieso können Sänger nicht einfach Sänger bleiben und wollen schauspielern? Und wieso können Schauspieler nicht einfach Schauspieler bleiben und singen stattdessen? Weil es manchmal eben gut geht – wie bei Minnie Driver.

Minnie Driver: Everything I’ve Got In My Pocket
Foto: EMI
»Everything I’ve Got In My Pocket« ist das Debüt der Engländerin, die eigentlich viel zu alt für Debüts ist. Doch was tun, wenn man nie die strahlende Schönheit war, der es möglich war, als Teenie kitschige Pop- Songs zu singen? Dann muss man eben warten, bis man sich durch Talent einen Namen gemacht hat. Minnie Driver wurde für ihre schauspielerische Leistung in »Good Will Hunting« für den Oscar nominiert. Seitdem gehört die 34-Jährige zur ersten Liga Hollywoods. Demnächst ist sie in der Verfilmung von »Das Phantom der Oper« auf der großen Leinwand zu sehen.

Bis dahin gibt es aber was für die Ohren. Mit ihrem ersten Album wollte sich Minnie Driver einen Traum erfüllen. An der Erfüllung des Traumes haben einige Profis mitgewirkt: Produzent Marc »Doc« Dauer, Keyboarder Rami Jaffee (The Wallflowers) oder Gitarrist Jeff Trott (Sheryl Crow). Sheryl Crow ist ein gutes Stichwort. Minnie Driver klingt an vielen Stellen ähnlich wie die Kanadierin – und mit Sicherheit nicht schlechter.

»Everything I’ve Got In My Pocket« ist zwischen Folk, Country und Songwriter-Musik anzusiedeln. Was erstaunt: Die Reife von Minnie Drivers Stimme – schließlich ist das hier ein Debüt. Überraschend gut ist mit »Hungry Heart« (im Original von Bruce Springsteen) das einzige Cover auf dem Album – überraschend gut ist die ganze Platte. So kann man nur hoffen, dass Minnie Drivers Ausflug ins Gesangfach kein Experiment bleibt und es bald von ihr nicht nur was zu sehen, sondern auch zu hören gibt.

Sachar Kriwoj

Link:
EMI Music Germany: Minnie Driver

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