Federer schafft den Hattrick in Wimbledon!

08.07.2005

Mit einer Tennis-Demonstration hat Roger Federer seinen Wimbledon-Hattrick perfekt gemacht und ist in einen elitären Kreis vorgestoßen. Der Schweizer ließ dem Amerikaner Andy Roddick in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels mit 6:2, 7:6 (7:2), 6:4 keine Chance und gewann als achter Spieler zum dritten Mal nacheinander im Tennis-Mekka an der Church Road. Zuletzt war dies zwischen 1997 und 2000 Pete Sampras geglückt.

Da der erst 23-jährige Weltranglisten-Erste auch seinen Rasentitel im westfälischen Halle bei den Gerry Weber Open schon zum zweiten Mal in Folge erfolgreich verteidigen konnte, ist er nun seit 36 Matches auf Rasen unbesiegt. Federer fehlen im kommenden Jahr "nur" noch fünf Siege, um mit Tennislegende Björn Borg gleichzuziehen. Der Schwede gewann das bedeutendste Tennisturnier der Welt in England zwischen 1976 und 1980 sogar fünf Mal in Folge und feierte insgesamt 41 Siege in Serie auf Rasen. Der Rekordsieger auf dem "heiligen Rasen" ist Pete Sampras mit insgesamt 7 Titeln. "Sampras war einer meiner Lieblingsspieler, und was Borg erreicht hat, ist eigentlich außerhalb dessen, was möglich ist. In derselben Liga wie diese beiden zu sein, ist etwas absolut Besonderes für mich", sagte Federer nach seinem insgesamt fünften Grand-Slam-Titel und dem ersten in dieser Saison.

Aber warum ist der Schweizer auf Rasen so unglaublich stark? Trotz seiner erst 23 Jahre ist der Weltranglisten-Erste in seinem Spiel komplett. Er hat keine Schwächen, doch gerade auf dem schnellsten Belag im Tenniscircuit braucht man Stärken. Und die hat Federer: einen sehr guten Aufschlag, er kann sowohl Serve and Volley, als auch lange Grundlinienduelle spielen. Überhaupt ist Federer in der Lage, seine Taktik auf den jeweiligen Gegner ohne Mühe einzustellen. Auch seine vermeintlich Schwäche – die Rückhand – hat er in den letzten Monaten stark verbessert. So machte er im Endspiel gegen Roddick mit der Rückhand insgesamt 22 direkte Punkte. Und nicht zuletzt ist er einer der fittesten Spieler auf der Tour. Meistens sieht es so aus, als würde er über den Platz schweben.

Lediglich auf Sand wartet Federer noch auf den ganz großen Titel – sprich die French Open. Dieses Jahr scheiterte er im Halbfinale am späteren Sieger Rafael Nadal. Aber Federer wird es im nächsten Jahr ganz sicher wieder probieren, den ihm noch fehlenden Mosaikstein in seiner Sammlung zu bekommen. Und trotzdem hat er dieses Jahr schon 8 Turniersiege geholt und die letzten 21 Endspiele gewonnen. Auch das ist ein Rekord.

Wenn Roger Federer von Verletzungen verschont bleibt und weiter so viel Spaß am Tennis hat, kann er der Beste Spieler aller Zeiten werden.

Tom Steinicke

Link:
Roger Federers Offizielle Homepage (englisch/deutsch)